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Das Magazin - Ausgabe 03 - Systembiologie

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Abbildung 2: direct stochastic optical reconstruction microscopy (d STORM) zellulärer Strukturen.<br />

Sowohl zelluläre Strukturen (Mikrotubulin (A, B), Endoplasmatisches Retikulum (C, D)) als auch die Verteilung von Proteinen (Mitochondrien (E-G)) (van de Linde et<br />

al., J. Struct. Biol. 2008) können mit der dSTORM-Methode hochaufgelöst abgebildet werden. Die Markierung der Proben erfolgt mittels Immunofluoreszenz und<br />

unter Verwendung kommerziell erhältlicher farbstoffmarkierter Antikörper (Bild: Ulrike Endesfelder, Julius-Maximilians-Universität Würzburg).<br />

zelluläre und subzelluläre Strukturen, Viren, die Zusammensetzung<br />

molekularer Maschinen oder die genaue räumliche<br />

Anordnung von Biomolekülen aufzulösen. Dies erklärt die hohe<br />

Motivation mikroskopisch-interessierter und arbeitender Forschungsgruppen,<br />

neue Verfahren zu entwickeln, die eine höhere<br />

räumliche Auflösung als die bisheriger Verfahren ermöglichen.<br />

Unter den verschiedenen Verfahren zur hochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie<br />

nimmt die Lokalisationsmikroskopie mit<br />

schaltbaren Fluoreszenzsonden eine besondere Stellung ein.<br />

Die experimentelle Durchführung ist vergleichsweise einfach.<br />

Die erreichbare räumliche Auflösung liegt bei ~20 nm, und eine<br />

große Bandbreite an geeigneten Fluoreszenzsonden und Markierungstechniken<br />

steht zur Verfügung. Als Einzelmolekültechniken<br />

liefert dieses Verfahren ein hohes Maß an quantitativer<br />

Information. Darüber wird durch die Beobachtung einzelner Ereignisse<br />

eine Mittelung experimenteller Parameter vermieden.<br />

Mehrfarbenmessungen sowie die Beobachtung von dynamischen<br />

Prozessen in lebenden Zellen sind ebenso möglich. Schließlich<br />

sind die mit diesen Verfahren gewonnen Daten, z. B. genaue<br />

räumliche und zeitliche Koordinaten für jedes einzelne fluoreszierende<br />

Molekül, auch über die Darstellung von hochaufgelösten<br />

Bildern hinaus sehr nützlich, beispielsweise zur Bestimmung<br />

räumlicher Verteilungen („biomolecular mapping“) oder zur<br />

Aufstellung topologischer Netzwerke.<br />

Hochauflösende Fluoreszenzmikroskopie mit photoschaltbaren<br />

Sonden<br />

Die Lokalisationsmikroskopie vereinbart drei grundlegende<br />

Prinzipien:<br />

1. der Einsatz von photoaktivierbaren oder photoschaltbaren<br />

Fluoreszenzsonden,<br />

2. die präzise Lokalisation einzelner Fluoreszenzfarbstoffe<br />

mit einer Genauigkeit von wenigen Nanometern, und<br />

3. die zeitliche Trennung des gesamten Fluoreszenzsignals<br />

einer Probe in einzelne Bilder (Abb. 1).<br />

In einer zunächst „dunklen“ Probe, d. h. dass alle Sonden in<br />

einem nicht-fluoreszierenden Zustand bzw. ausgeschaltet vorliegen,<br />

werden in einem ersten Schritt wenige Sonden aktiviert<br />

(angeschaltet). Dabei wird darauf geachtet, dass diese als einzelne<br />

Moleküle voneinander räumlich getrennt detektiert werden.<br />

Von jedem dieser Moleküle wird nun in einem zweiten Schritt<br />

die genaue Position bestimmt. Dies geschieht durch Annäherung<br />

einer geeigneten mathematischen Funktion an die Abbildung des<br />

einzelnen Moleküls, und zwar umso genauer, je mehr Photonen<br />

detektiert wurden. Bei der Detektion von 1.000 Photonen liegt diese<br />

Genauigkeit

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