MARKTGEMEINDE STEINBRUNN - Eisenstädter Pforte

Naturschutzfachliche Stellungnahme WP Hornstein-Steinbrunn 11
4.2.1 Gebietsbefahrungen
Gebietsbefahrungen werden das ganze Jahr durchgeführt und haben den Zweck neben
den Punkttaxierungsdaten weitere Beobachtungsdaten aus dem Untersuchungsgebiet und
dem angrenzenden Umland zu sammeln. Diese Daten fließen in die Gesamtartenliste mit
ein und führen zu einer besseren Gesamteinschätzung des Großraumes (Untersuchungsgebiet
& Umland).
4.2.2 Windkraftrelevante Vogelarten
Als windkraftrelevante Vogelarten werden jene Arten bezeichnet, für die auf Grund wissenschaftlicher
Literatur (auch Analogieschlüsse durch das Jagd- oder Flugverhalten) und aus
eigener Erfahrung aus Monitoringuntersuchungen (Traxler, Wegleitner & Jaklitsch 2004) eine
erhebliche Beeinflussung durch WEA im Allgemeinen nicht ausgeschlossen werden
kann. Die tatsächliche Bewertung der Effekte auf diese Arten ist jedoch fall- und projektspezifisch
(Anlagenzahl, Anlagenpositionierung, Nutzungsfrequenz und Status der betreffenden
Vogel-arten, Ausweichmöglichkeiten usw.) zu treffen.
Als windkraftrelevante Vögel wurden gewertet: Schreitvögel (Reiher, Störche), Kraniche,
Wasservögel (Kormorane, Gänse, Enten), Greifvögel (Adler, Milane, Weihen, Bussarde,
Fal-ken), Limikolen (z.B. Kiebitze, Goldregenpfeifer), Eulen und Möwen.
Es wurden jedoch alle Vogelarten im Gebiet erfasst (siehe Gesamtartenliste), wobei die
Analysen im Bericht verstärkt auf windkraftrelevante Arten ausgerichtet sind.
4.2.3 Erhebungen aus dem Jahr 2004 (Gutachten zum Windpark Müllendorf / Hornstein
/ Steinbrunn)
Ein ornithologisches Gutachten zum Windpark Müllendorf/Hornstein/Steinbrunn liegt auch
aus dem Jahre 2004 vor (ÖKOTEAM – Institut für Faunistik und Tierökologie, Dr. Brunner).
Eine detaillierte Darstellung findet sich in:
Brunner, H. (2004): Ornithologisches Gutachten zum Windmessmast und Windpark Muüllendorf
/ Hornstein / Steinbrunn (Bez. Eisenstadt-Umgebung)
und
Brunner, H. (2004): Ornithologisches Gutachten zum Windpark Müllendorf (Bez. Eisenstadt-
Umgebung), Einreichprojekt Juli 2004
4.2.3.1 Zusammenfassung der Gutachten (15. Juli 2004, Brunner)
Weißstorch-Horst Hornstein
Der traditionelle Horst des Weißstorchs im Ortszentrum von Hornstein war 2004 anfänglich
von einem Einzelvogel besetzt, und zwar nach Aussage einer Anrainerin seit dem Ankunftstermin
01.04. Der Vogel besserte den Horst aus, blieb jedoch unverpaart; in der Folge wurde
der Horst nach etwa einem Monat verlassen (von uns überprüft am 02. und 11.06. und
von mehreren Personen bestätigt), womit es in der heurigen Brutsaison offensichtlich zu
keiner Brut in Hornstein gekommen ist.
Bereits im letzten Jahr (2003) soll es in Hornstein erstmals zur Aufgabe einer begonnenen
Brut gekommen sein. Damals waren nach Aussagen zweier ortsansässiger Personen vorübergehend
drei Altvögel anwesend, von denen einer auf nicht näher bekannte Weise zu
A. Traxler 15.07.2011