MARKTGEMEINDE STEINBRUNN - Eisenstädter Pforte
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Naturschutzfachliche Stellungnahme WP Hornstein-Steinbrunn 32<br />
5.4.2.2 Wimperfledermaus<br />
Die Lebensraumansprüche der Wimperfledermaus sind klimatisch begünstigte, laubwaldreiche<br />
Gebiete. Die Quartiere werden oft in Gebäuden bezogen (Dietz et al. 2007).<br />
Im UG wurden einmal am Punkt 4 (Minibach) eindeutig der Wimperfledermaus zuordenbare<br />
Detektoraufnahmen gemacht. Möglicherweise dient der Bachlauf als Leitlinie für diese Art.<br />
In der Opfertabelle von Tobias Dürr (Stand 17.01.2011) werden für Deutschland keine Kollisionsopferfunde<br />
angeführt. In Europa liegen bislang 2 Funde aus Frankreich vor. Auch für<br />
die Wimperfledermaus lässt sich demnach ein sehr geringes Kollisionsrisiko ableiten.<br />
5.4.2.3 Bechsteinfledermaus<br />
Die Bechsteinfledermaus gilt als ausgesprochen ortstreue Art mit einem geringen Aktionsradius<br />
(Dietz et al. 2007). In Österreich lässt sich eine Vorliebe für Wälder mit hohem Eichenanteil<br />
erkennen (G. Reiter mündl. Mitteilung).<br />
Am 06.06. wurden im Südteil des UG Hornstein Batcorder Aufnahmen dieser Art (82%<br />
Wahrscheinlichkeit) im Bereich der Deponie gemacht.<br />
In der Opfertabelle von Tobias Dürr (Stand 17.01.2011) werden für Deutschland keine Kollisionsopferfunde<br />
angeführt. In Europa liegt bislang ein Fund aus Frankreich vor. Auch für<br />
die Bechsteinfledermaus lässt sich demnach ein sehr geringes Kollisionsrisiko ableiten.<br />
Wie weit WEA durch Lärmemissionen negativ auf die Bechsteinfledermaus (oder andere<br />
Arten wie Langohren, die ihre Beute ebenfalls anhand von Raschelgeräuschen orten) wirken<br />
ist nicht bekannt. Eine geringe Habitatverschlechterung der Nahrungshabitate wäre<br />
denkbar.<br />
5.4.2.4 Mopsfledermaus<br />
Diese als Waldart charakterisierte Fledermaus (Dietz et al. 2007) war im UG Hornstein sowohl<br />
auf einer Detektoraufnahme (Punkt 4) als auch auf Batcorder-Aufnahmen (02.06.) am<br />
Minibach zu finden.<br />
Da die Mopsfledermaus bisher nur einmal in Europa als Schlagopfer nachgewiesen wurde<br />
(Dürr 2011) wird sie nicht zu den direkt durch Windkraft betroffenen Arten gezählt.<br />
5.5 Zusammenfassung<br />
Im UG wurden 12 (bis 14) Fledermausarten nachgewiesen. Interessanterweise wurden in<br />
dieser sehr offenen Landschaft auch einige typische Waldarten wie Bechsteinfledermaus<br />
und Mopsfledermaus festgestellt. Dies kann auch als Einfluss des, direkt an das UG grenzenden,<br />
Leithagebirges gesehen werden. Insgesamt waren 4 Anhang II Arten unter den<br />
nachgewiesenen Fledermausarten.<br />
Aktivitäten waren durchwegs gering. Höhere Aktivitätswerte wurden nur entlang des Minibaches<br />
(Punkt 4) im nördlichen Teil des UG und am Nordrand der Remise im südlichen Teil<br />
des UG (Punkt 5), sowie am 11.05. bei Batcorder Aufnahmen am Punkt H2 gemessen. An<br />
keinem der Punkte war jedoch durchgehend hohe Aktivität zu verzeichnen.<br />
Es wird daher auch für Arten, die potentiell häufig als Schlagopfer gefunden werden (Großer<br />
Abendsegler, Pipistrellus-Arten) nur ein gering negativer Einfluss erwartet.<br />
BIOME 15.07.2011