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MARKTGEMEINDE STEINBRUNN - Eisenstädter Pforte

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Naturschutzfachliche Stellungnahme WP Hornstein-Steinbrunn 12<br />

To- de kam. Es kam zu keinem Bruterfolg. In den Jahren davor hatten jedoch stets erfolgreiche<br />

Bruten mit zumeist 2, im Jahr 2002 angeblich sogar 4 Jungvögeln stattgefunden.<br />

Die Unterbrechung der Horsttradition in Hornstein in den Jahren 2003 und 2004 kann, muss<br />

aber nicht ein bevorstehendes Erlöschen dieses Brutvorkommens einleiten. „Lücken“ in der<br />

langjährigen Besetzung von Horstplätzen sind aus anderen Gebieten durchaus bekannt,<br />

ohne dass es in der Folge zur Aufgabe dieser Hortstplätze gekommen wäre. Für das gegen-<br />

ständliche Gutachten ist daher unverändert von einem bestehenden Brutvorkommen<br />

des Weißstorchs in Hornstein auszugehen.<br />

Raumnutzung des Weißstorchs<br />

In der näheren Umgebung von Hornstein stehen Nahrungslebensräume für den Weißstorch<br />

nur in beschränktem Ausmaß zur Verfügung. Günstige Bedingungen auf kleiner Fläche bieten<br />

die beiden Naturschutzgebiete „ Bubanj“ (Hutweidenreste bzw. Magerwiesen) und „Zylinderteich“<br />

(amphibienreiches Stillgewässer) in etwa 1,8 km Entfernung vom Horst. Davon<br />

abgesehen ist die Umgebung jedoch fast lückenlos von intensiven landwirtschaftlichen Nutzungen<br />

geprägt. Der Weißstorch ist hier offensichtlich weitgehend darauf angewiesen,<br />

großräumig Nahrungsquellen zu nutzen, die sich im Zuge der Bewirtschaftung vorübergehend<br />

anbieten (z. B. frisch gepflügte oder abgeerntete Felder).<br />

In dieses Bild passen auch die Befunde, die einesteils bereits im Gutachten vom 13.05. dargestellt<br />

wurden, anderenteils seither ergänzend erhoben worden sind. Demnach tritt der<br />

Weißstorch in den der Ortschaft Hornstein zugewandten Flächen, die in der aktuellen Windparkplanung<br />

nicht mehr enthalten sind, mit einiger Regelmäßigkeit auf, was der Grund dafür<br />

war, diese Flächen aus der Planung zu nehmen. Im aktuellen Planungsgebiet, das vom<br />

Horst bereits ca. 3,5 km entfernt liegt, ist der Weißstorch hingegen offensichtlich viel seltener<br />

anzutreffen:<br />

Zwei Aussagen von Landwirten liegen vor, die im aktuellen Planungsareal tätig sind und<br />

sich nicht erinnern können, den Weißstorch hier gesehen zu haben. Dies kann damit zusammenhängen,<br />

dass (nach Aussage des Pächters mehrerer Parzellen bei der WKA MÜ2)<br />

wegen des schlechten, schotterreichen Bodens hier selten gepflügt wird und damit attraktive,<br />

frisch gepflügte Nahrungsflächen für den Storch kaum zur Verfügung stehen.<br />

Ein Landwirt berichtet, den Storch bis 1999 – seither ist sein Land verpachtet –<br />

gelegentlich beim Pflügen im Bereich der WKA MÜ3 gesehen zu haben. Allerdings bezieht<br />

sich der Landwirt ausdrücklich auf das Weißstorchvorkommen von Steinbrunn, das seit<br />

rund 15 Jahren erloschen ist (siehe Fußnote S. 2). Es ist daher wahrscheinlich, dass die<br />

Beobachtungen des Landwirts zeitlich bereits länger zurückliegen und den aktuellen Gegebenheiten<br />

nicht mehr entsprechen.<br />

Ein Jäger sagt aus, den Weißstorch im ehemaligen nördlichen Planungsareal und im Bereich<br />

der Hangstufe westlich MÜ2 (dzt. Wiese bzw. wiesenähnliche Brache sowie Naturdenkmal<br />

Sandgrube Steinbrunn) regelmäßig, im aktuellen Planungsbereich hin- gegen nur<br />

ausnahmsweise (Wildacker nahe Weißes Kreuz) gesehen zu haben.<br />

Zusammenfassend ist daher festzustellen, dass der Weißstorch in der aktuell zur Diskussion<br />

stehenden Windpark-Planungsfläche offensichtlich nur selten bis ausnahmsweise auftritt.<br />

Wegen des Fehlens aktueller Beobachtungsmöglichkeiten (Aufgabe des Horstes in<br />

Horn- stein 2004) beruht diese Aussage zur Gänze auf Rechercheergebnissen und kann<br />

nicht quantifiziert werden.<br />

Gutachten<br />

Die Ausweisung des Planungsgebietes als Vorbehaltszone nach den Gesichtspunkten des<br />

Vogelschutzes bei Rössler (2003) war hinsichtlich möglicher Flächennutzungen durch<br />

A. Traxler 15.07.2011

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