Vorlesungsskript Finanzmathematik I
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3.5 Konvergenz der Optionspreise im Binomialmodell und Black-Scholes-Formel 44<br />
i) Für jedes i = 1, . . . , n gilt |Y n<br />
i | ≤ Kn für eine Konstante K n mit K n n→∞ −→ 0,<br />
ii) Für jedes feste n sind die Zufallsvariablen (Y n<br />
i ) 1≤i≤n iid.<br />
iii) Für Z n := ∑ n<br />
i=1 Y i<br />
n gilt E(Z n ) n→∞ −→ µ, var(Z n ) n→∞ −→ σ 2 .<br />
Dann konvergiert die Folge (Z n ) n∈N in Verteilung gegen eine normalverteilte Zufallsvariable mit<br />
Erwartung µ und Varianz σ 2 .<br />
Anwenden von Lemma 3.5.1 liefert also<br />
ln S n (T )<br />
d<br />
−→ N (ln S 0 + rT, σ 2 T ) für n → ∞, (3.22)<br />
was bedeutet, dass für jede beschränkte und stetige Funktion f : R → R gilt<br />
(<br />
E f ( ln S n (T ) )) ∫<br />
n→∞<br />
−→<br />
(<br />
1 (x − ln<br />
f(x) √<br />
2σ 2 T exp S0 − rT ) 2 )<br />
2σ 2 dx.<br />
T<br />
3.5.2 Konvergenz unter dem Martingalmaß<br />
Zunächst betrachten wir die risikoneutralen Wahrscheinlichkeiten im Modell mit n Intervallen<br />
an. Diese sind gegeben durch<br />
Lemma 3.5.2. Es gilt<br />
q n = er∆n − d n<br />
u n − d n<br />
=<br />
insbesondere also lim<br />
n→∞ q n = 1 2 .<br />
e r∆n − e r∆n−σ√ ∆ n<br />
e r∆ n+σ √ ∆ n − e r∆ n −σ √ ∆ n<br />
= 1 − e−σ√ ∆ n<br />
e σ√ ∆ n − e −σ √ ∆ n<br />
.<br />
q n = 1 2 − σ 4<br />
√<br />
∆n + O(∆ n ), (3.23)<br />
Beweis: Für x → 0 gilt e x = 1 + x + x2<br />
2 + O(x3 ) und wir erhalten<br />
q n =<br />
1 − e −σ√ ∆ n<br />
e σ√ ∆ n − e −σ √ ∆ n<br />
1 − (1 − σ √ ∆ n + σ2 ∆ n<br />
2<br />
+ O(∆ 3/2<br />
n ))<br />
=<br />
(1 + σ √ ∆ n + σ2 ∆ n<br />
2<br />
+ O(∆n<br />
3/2 )) − (1 − σ √ ∆ n + σ2 ∆ n<br />
2<br />
+ O(∆ 3/2<br />
n ))<br />
= σ√ ∆ n − σ2 ∆ n<br />
2<br />
+ O(∆ 3/2<br />
n )<br />
2σ √ ∆ n + O(∆ 3/2 = 1<br />
n ) 2 − σ √<br />
∆n + O(∆ n ).<br />
4<br />
Wir wollen wieder den zentralen Grenzwertsatz für Dreiecksschemata anwenden und berechnen<br />
nun den Erwartungswert und die Varianz der log-returns unter dem Martingalmaß Q.<br />
Lemma 3.5.3. Unter dem risikoneutralen Maß Q gilt:<br />
)<br />
E Q (ln ξi n ) =<br />
(r − σ2<br />
∆ n + O(∆ 3/2<br />
n )<br />
2<br />
var Q (ln ξ n i ) = σ 2 ∆ n + O(∆ 3/2<br />
n ).