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Vorlesungsskript Finanzmathematik I

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63<br />

Anhang A<br />

Martingale in diskreter Zeit<br />

A.1 Grundlagen<br />

A.1.1<br />

Bedingte Erwartungserte.<br />

Wir wiederholen kurz den Begriff der bedingten Erwartung. Betrachte den Wahrscheinlichkeitsraum<br />

(Ω, F, P). Mit L 1 (Ω, F, P) bezeichnen wir die Menge aller messbaren Funktionen ξ : Ω → R<br />

mit E(|ξ|) < ∞.<br />

Definition A.1.1. Sei ξ ∈ L 1 (Ω, F, P) und B eine Sub-σ-Algebra von F. Eine Zufallsvariable<br />

z ∈ L 1 (Ω, F, P) heißt bedingte Erwartung von ξ gegeben B, falls<br />

i) z ist messbar bzgl. B<br />

ii) Für alle B ∈ B gilt:<br />

∫<br />

∫<br />

ξ dP =<br />

z dP.<br />

B<br />

B<br />

Wir setzen<br />

E(ξ|B) :=<br />

{<br />

}<br />

z ∈ L 1 (Ω, F, B) : z erfüllt i) und ii)<br />

und schreiben für jedes solche z einfach E(ξ|B).<br />

Beispiel A.1.2. Wirft man einen Würfel zweimal und bezeichnet das Ergebnis des jeweiligen<br />

Wurfs mit ξ 1 bzw. ξ 2 , so ist E(ξ 1 |ξ 2 ) = E (ξ 1 |σ(ξ 2 )) = E(ξ 1 ). Als Übungsaufgabe bestimme man<br />

E(ξ 1 |ξ 1 + ξ 2 ).<br />

Wir fassen kurz einige Rechenregeln zusammen:<br />

1. E ( E(ξ|θ) ) = E(ξ)<br />

2. Positivität. Für ξ ≥ 0 folgt E(ξ|B) ≥ 0<br />

3. Linearität. Für B-messbare ξ 1 , ξ 2 gilt<br />

E(ξ 1 · η 1 + ξ 2 · η 2 |B) = ξ 1 E(η 1 |B) + ξ 2 E(η 2 |B).<br />

4. Unabhängigkeit. Ist ξ unabhängig von B, so ist<br />

E(ξ|B) = E(ξ).

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