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Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...

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3.1 Lockersyrosem<br />

Typ. Horizontfolge Ai/lCv<br />

Entstehung Der Lockersyrosem ist ein Rohboden aus Lockergestein. Ein humoser Oberboden ist nur im<br />

Initialstadium (Ai-Horizont) vorhanden, darunter folgt das allenfalls schwach verwitterte<br />

Ausgangsmaterial der Bodenbildung (lCv-Horizont).<br />

Typisches In <strong>Schleswig</strong>-Holstein ist dieser Bodentyp zum einen auf jungen Dünen (Weißdünen) und<br />

Ausgangsmaterial Strandwällen (dort häufig mit Übergängen zu Grundwasserböden (Gleyen, Kap. 3.12) oder<br />

und Verbreitung dem neuerdings zu klassifizierendem Strandboden) sowie an Steiluferabbrüchen und zum<br />

anderen im Bereich junger anthropogener Aufschüttungen anzutreffen. Damit ergibt sich<br />

eine enge räumliche Beschränkung <strong>für</strong> die natürlichen Vorkommen des Lockersyrosems auf<br />

die Küstensäume. In Folge der ständigen Umlagerung des Bodenmaterials durch Wind und<br />

Wellen kommt es nicht zu einer weitergehenden Bodenentwicklung. Lockersyroseme bilden<br />

sich neben den Standorten mit diesen natürlichen Bedingungen auch dort, wo der<br />

Mensch Bodenmaterial abgetragen oder aufgetragen hat, mithin die Bodenbildung wieder<br />

neu einsetzt. <strong>Die</strong>s ist besonders in städtisch-industriellen Verdichtungsräumen aber auch<br />

auf Deponien, Spülflächen oder Tagebauen der Fall.<br />

Nutzung, <strong>Die</strong> Flächen, auf denen dieser Bodentyp verbreitet ist, sind in aller Regel dem Naturschutz<br />

Standorteigen- vorbehalten oder werden zu Erholungszwecken genutzt. Lockersyroseme aus anthropogen<br />

schaften umgelagertem Material finden sich verstärkt in den städtischen Verdichtungsräumen, solche<br />

aus anthropogen freigelegtem Material vorwiegend in Sand- und Kiesgruben.<br />

Lockersyroseme aus natürlichen Substraten (Dünen- und Strandwallsanden) stellen ökologische<br />

Extremstandorte dar. Sie sind einerseits sehr trocken und nährstoffarm, andererseits<br />

aber gut durchlüftet und durchwurzelbar. Ihre biologische Aktivität ist in Folge der geringen<br />

Menge an organischer Substanz niedrig.<br />

Gefährdung Lockersyroseme aus Dünensand sind extrem winderosionsgefährdet, auch ihre Empfindlichkeit<br />

gegenüber Trittbelastungen ist sehr hoch. Lockersyroseme (Strandböden) aus<br />

Strandwallsand verändern sich in ihrer Erscheinungsform ebenfalls durch Trittbelastungen<br />

und maschinelle Umlagerungen, ihre Anfälligkeit gegenüber der Winderosion ist im Vergleich<br />

zu denen aus Dünensand vermindert, weil sie größere Anteile an Kiesen und Steinen<br />

besitzen. <strong>Die</strong> <strong>Böden</strong> neigen wegen der kaum vorhandenen Pufferkapazität gegenüber Säuren<br />

zur Bodenversauerung. Für den Küstenschutz spielen die Strandböden und die Lockersyroseme<br />

der Dünen eine bedeutende Rolle und werden daher teilweise durch Anpflanzung<br />

von Strandhafer und andere Maßnahmen vor Umlagerung geschützt.<br />

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils<br />

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche<br />

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte<br />

sehr schlecht sehr gut gut sehr gering<br />

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen <strong>für</strong> Nähr- Baugrundeignung<br />

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe<br />

sehr gut sehr hoch sehr gering mäßig bis schlecht<br />

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