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Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...

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3.13 Vega-Gley<br />

Typ. Horizontfolge aAh/aM-Go/Go/(Gr)<br />

Entstehung Vega-Gleye vermitteln bodensystematisch zwischen den Auenböden und den Grundwasserböden.<br />

Sie sind im Vergleich zu den Gleyen in der Regel tiefgründiger humos und weisen<br />

eine stark vom Fließgewässer abhängige Wasserdynamik auf. Sie entwickeln sich in Auenlage<br />

bei hohem Grundwasserstand. Im oberen Profilteil werden sie aus Auensedimenten<br />

(aAh+aM-Go Horizont, das kleine vorangestellte „a“ steht <strong>für</strong> Auendynamik) aufgebaut. In<br />

Folge starker Unterschiede in der Wasserführung des Fließgewässers und damit verbundener<br />

Grundwasserschwankungen kann die Ausbildung eines ständig unter reduzierenden Bedingungen<br />

stehenden Horizontes (Gr-Horizont) fehlen. Auch ein hoher Sauerstoffgehalt des<br />

Grundwassers kann zu einem Ausbleiben des Gr-Horizontes führen.<br />

Übergänge und Vergesellschaftungen treten in breiteren Auenbereichen vor allem mit Niedermooren<br />

und bei schmaleren Auen mit Kolluvisolen auf.<br />

Typisches Vega-Gleye entwickeln sich aus nacheiszeitlichen Auenablagerungen. <strong>Die</strong>se weisen im<br />

Ausgangsmaterial Norddeutschen Flachland in der Regel einen hohen Sortierungsgrad auf, können aber sound<br />

Verbreitung wohl stärker sandig als auch stärker bindig (schluffig-tonig) ausgebildet sein und enthalten<br />

charakteristischerweise einen gewissen Anteil an humosen Beimengungen. Unter den Auensedimenten<br />

können je nach Landschaftsgenese unterschiedliche Ausgangsmaterialien,<br />

meist typische Sedimente der Niederungen (Talsand, Niedermoortorf) folgen. In <strong>Schleswig</strong>-<br />

Holstein finden die Auengleye vor allem in der Elbniederung außerhalb des Tideeinflussbereiches<br />

eine größerflächige Verbreitung. Ansonsten findet sich diese bodentypologische<br />

Einheit an kleineren und größeren Fließgewässern der Geest und des Östlichen Hügellandes.<br />

Nutzung, Vega-Gleye werden, soweit die Flächen nicht dem Naturschutz vorbehalten sind, überwie-<br />

Standort- gend als Grünland genutzt. Ackerbau wird aber auf diesen in der Regel fruchtbaren <strong>Böden</strong><br />

eigenschaften z.T. auch praktiziert, dabei kann es allerdings bei Überflutungen zu Totalausfällen in Bezug<br />

auf die Ernte kommen.<br />

Gefährdung Vega-Gleye verdanken zwar Überschwemmungen einerseits ihre Entstehung, sind aber andererseits<br />

auch durch sie gefährdet, weil sie dann von neuen Flussablagerungen überlagert<br />

und/oder mit Schadstoffen angereichert werden können. Stark schluffige Auenböden reagieren<br />

besonders empfindlich auf mechanischen Bodendruck (Bodenverdichtung) und neigen<br />

zu Verschlämmungen. Insbesondere tiefgründig humose Vega-Gleye neigen bei Grundwasserabsenkungen<br />

zu Sackungen. Das bei lehmig-tonigen Vega-Gleyen hohe Bindungsvermögen<br />

<strong>für</strong> Schadstoffe birgt die Gefahr von Schadstoffanreicherungen bei entsprechenden<br />

Belastungen.<br />

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils<br />

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche<br />

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte<br />

sehr gut schlecht mittel mittel<br />

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen <strong>für</strong> Nähr- Baugrundeignung<br />

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe<br />

mittel hoch mittel schlecht<br />

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