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Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...

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Besonders im Osten (Fehmarn und Wagrische<br />

Halbinsel) aber auch in der nördlichen Probstei<br />

treten ausgedehnte schwach reliefierte Grundmoränen<br />

hinzu, deren Form wohl auf die Exarationswirkung<br />

der Gletscher zurückzuführen<br />

sind. Auch weiter im Westen des Hügellandes<br />

treten verflachte Gebiete großflächig auf. Hier<br />

sind sie allerdings zum Teil auch auf periglaziale<br />

Prozesse wie Bodenfließen (Solifluktion)<br />

und flächenhafte Abspülung (Abluation) zurückzuführen.<br />

Beide Prozesse sind an Tundrenklima<br />

gekoppelt und nur bei schütterer Vegetationsdecke<br />

möglich. <strong>Die</strong>se Bedingungen<br />

herrschten in den früh eisfrei gebliebenen<br />

westlichen Teilen des Jungmoränengebietes<br />

über mehrere tausend Jahre.<br />

<strong>Die</strong> Gletscher der Weichselvereisung brachten<br />

zum Teil frisches Material aus dem skandinavischen<br />

und baltischen Raum mit, arbeiteten<br />

aber auch viel bereits in vorherigen Eiszeiten<br />

(Elster- und Saaleeiszeit) herantransportiertes<br />

Material auf. Das am weitesten verbreitete<br />

hochglaziale, oberflächennah anstehende Bodenausgangsgestein<br />

ist der Geschiebemergel.<br />

In entkalkter Form wird er als Geschiebelehm<br />

bezeichnet. Er ist das Produkt intensiver Mischung<br />

und Zerkleinerung des vom Gletscher<br />

aufgenommenen Materials, weshalb er meist<br />

alle Korngrößen von Blöcken und Steinen über<br />

Kiese und Sande bis zu den Schluffen und Tonen<br />

enthält.<br />

Neben dem Geschiebelehm/-mergel kommen<br />

häufig Geschiebesande, Schmelzwassersande<br />

und glazilimnische Sedimente (Beckenschluffe,<br />

-tone und -feinsande) vor (vgl. Tab. 4). Alle<br />

hoch-glazialen Ablagerungen besitzen in der<br />

Regel eine geringmächtige Decke aus periglazialen<br />

Sedimenten, oder sind zumindest durch<br />

Gefrieren und Auftauen in der Tundrenzeit<br />

überprägt worden.<br />

<strong>Die</strong> Mächtigkeit der Deckschichten und die Intensität<br />

der Überprägung nehmen entgegengesetzt<br />

proportional zur Verweildauer des Eises<br />

von Nordosten nach Südwesten zu.<br />

Der Ostseeküstensaum von Flensburg bis Lübeck<br />

ist durch nacheiszeitliche geologische<br />

und geomorphologische Prozesse überformt<br />

worden. Steilküstenabschnitte mit z.T. aktiven<br />

Kliffs wechseln hier mit Strandwalllandschaften,<br />

<strong>für</strong> die auch die vom Wind zusammen gewehten<br />

Dünen charakteristisch sind. <strong>Die</strong><br />

Strandwälle haben zum Teil Buchten vom offenen<br />

Meer abgetrennt, so dass in den lagunären<br />

Bereichen Niedermoore aufwachsen konnten.<br />

Abbildung 8: Schematischer Schnitt durch das Östliche Hügelland (Jungmoräne) von Osten nach Westen<br />

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