Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...
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Foto 27:<br />
Typische flache<br />
Grundmoränenlandschaft<br />
östlich von<br />
Lensahn<br />
70<br />
4.2.2 <strong>Böden</strong> und Bodengesellschaften<br />
<strong>Die</strong> Ausprägung der Bodengesellschaften des<br />
Östlichen Hügellandes wird wie die Ausprägung<br />
der einzelnen Bodenformen im Wesentlichen<br />
durch das Relief und das Bodenausgangsgestein<br />
(vgl. Tab. 4) sowie die Wasserverhältnisse<br />
bestimmt. Aber auch das trockenere<br />
subkontinentale Klima im äußersten Osten<br />
des Landes trägt zur Differenzierung der<br />
Bodendecke bei.<br />
Ebene und flachwellige Grundmoränen im<br />
subkontinentalen Klimabereich<br />
Das Bodenmosaik dieser klimatisch und geologisch<br />
bestimmten Bodengesellschaft ist geprägt<br />
von starkem Staunässeeinfluss, der<br />
durch das flachwellige Relief und den dichten<br />
Geschiebelehm und –mergel bedingt ist. Hinzu<br />
tritt eine Bodenentwicklung, die in <strong>Schleswig</strong>-Holstein<br />
nur hier stattgefunden hat, nämlich<br />
die Ausbildung eines schwarzerdeartigen<br />
Bodens, der den Lokalnamen Fehmaraner<br />
Schwarzerde trägt. Es wird ein Zusammenhang<br />
zwischen dieser Bodenentwicklung und<br />
dem kontinentaleren Klima in Analogie zu den<br />
Trockengebieten Mitteldeutschlands angenommen.<br />
Als dritter Bodenbildungsprozess<br />
dieser Bodengesellschaft ist die Tonverlagerung<br />
zu nennen, so dass die Bereiche mit erhöhtem<br />
Oberflächenabfluss als Parabraunerden<br />
im Übergang zu den Fehmaraner<br />
Schwarzerden anzusehen sind. <strong>Die</strong> flacheren<br />
Bereiche werden dagegen von Fehmaraner<br />
Schwarzerden mit Pseudovergleyung einge-<br />
nommen. Bei geringer Entkalkungstiefe treten<br />
hier auch Pararendzinen aus Geschiebemergel<br />
auf. <strong>Die</strong> Verbreitung dieser Bodengesellschaft<br />
ist auf die Insel Fehmarn und auf Teile des angrenzenden<br />
Küstensaumes Ostholsteins beschränkt.<br />
Ebene Grundmoränen mit geringmächtiger<br />
periglazialer Überdeckung<br />
Staunässe infolge geringen Oberflächenabflusses<br />
und oberflächennah anstehendem dichtem<br />
Geschiebelehm und -mergel sowie die<br />
Tonverlagerung prägen die Bodenformen dieser<br />
Bodengesellschaft. Häufig handelt es sich<br />
bodentypologisch daher um Pseudogleye und<br />
Parabraunerden und deren fließende Übergänge,<br />
von denen die Pseudogley-Parabraunerde<br />
zusammen mit dem Pseudogley den Leitboden<br />
(flächenhaft dominierenden Boden) dieser<br />
Bodengesellschaft bildet. An Stellen, wo die<br />
Mächtigkeit der periglazialen Überdeckung<br />
oder der Schmelzwasserablagerungen zunimmt,<br />
sind häufig Pseudogley-Braunerden<br />
ausgebildet. Unter Acker finden sich in Senken-<br />
und Unterhangposition auch schon in dieser<br />
weniger stark reliefierten Einheit Kolluvisole<br />
aus Abschlämmmassen als Ergebnis der<br />
Erosion. <strong>Die</strong>se oder vergleichbare Bodengesellschaften<br />
sind weit verbreitet in küstennäheren<br />
Bereichen des Östlichen Hügellandes<br />
und nehmen besonders großen Raum in Angeln,<br />
Schwansen, in der Probstei und in Ostholstein<br />
ein.