Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...
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3.21 Niedermoor<br />
Typ. Horizontfolge (nHv/)nHw/nHr<br />
Entstehung <strong>Die</strong> Entwicklung von Niedermooren im moorkundlichen Sinn ist an das Vorhandensein hoher<br />
Grundwasserstände gebunden. Der allgemeine Grundwasserspiegelanstieg in der Nacheiszeit<br />
(Holozän) als Folge des Meeresspiegelanstiegs begünstigte also die Entstehung von<br />
Niedermooren. Typischerweise entstehen Niedermoore bei der Verlandung von Seen und<br />
anderen Gewässern, indem zunächst abgestorbene Wasserpflanzen wie Schilf am Rande<br />
der Gewässer sedimentieren und in Folge mangelnder Sauerstoffzufuhr nicht vollständig<br />
biologisch abgebaut werden können. Der Verlandungsprozess der Gewässer setzt sich immer<br />
weiter in Richtung Gewässermitte fort, während an den Ufern andere Pflanzengesellschaften<br />
bestimmte moorkundliche Torfarten erzeugen (Seggentorf, Bruchwaldtorf). Niedermoore<br />
unterscheiden sich von Hochmooren u.a. durch die Zusammensetzung der torfbildenden<br />
Pflanzengesellschaften. Allgemein lässt sich sagen, dass Niedermoortorfe aus<br />
Pflanzenresten nährstoffreicherer Standorte entstehen. Definitionsgemäß spricht man von<br />
Torfen, wenn der Anteil der organischen Substanz mehr als 30% (Masse) beträgt.<br />
<strong>Die</strong> eigentliche bodenkundliche Entwicklung der Niedermoore setzt verstärkt mit ihrer Entwässerung<br />
ein, weil dann die Prozesse der Gefügebildung und Zersetzung schneller voranschreiten.<br />
Man spricht daher in der Bodenkunde je nach Fortschritt dieser Prozesse von Erd-,<br />
Mulm- oder Murschniedermooren. Niedermoore sind auf der einen Seite häufig vergesellschaftet<br />
mit Anmoorgleyen (