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Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...

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3.16 Kalkmarsch<br />

Typ. Horizontfolge (e)Ah/eGo/eGr<br />

Entstehung Kalkmarschen stehen in der Entwicklungsreihe der Marschen hinter den Rohmarschen, aus<br />

denen sie durch Aussüßung und Gefügeentwicklung hervorgegangen sind. Sie zeichnen<br />

sich durch ihren kalkhaltigen Ober- und Unterboden ((e)Ah und eGo-Horizont) sowie ihre damit<br />

verbundene hohe Gefügestabilität aus. Sie sind durch die vom Menschen geschaffenen<br />

Deiche dem Einfluss des Meeres zum Teil entzogen. <strong>Die</strong>ses übt seinen Einfluss vor allem<br />

noch über die gezeitenabhängigen Grundwasserstände aus.<br />

Typisches Kalkmarschen kommen in allen Korngrößenzusammensetzungen der Marsch vor. Es domi-<br />

Ausgangsmaterial nieren jedoch flächenmäßig gesehen die feinsandig-schluffig ausgebildeten Varianten. <strong>Die</strong>s<br />

und Verbreitung liegt daran, dass die Kalkmarsch als Vertreter der jünger eingedeichten Gebiete bereits zu<br />

Beginn des Sedimentationszyklusses, also bevor die schluffig-tonigen Sedimente im natürlichen<br />

Zyklus abgelagert werden, eingedeicht wurde. Mit anderen Worten hat der Mensch<br />

bei der Eindeichung der jüngeren Köge nicht mehr solange gewartet, wie bei den älteren<br />

Kögen.<br />

Kalkmarschen dominieren die jung eingedeichten Köge an der <strong>Schleswig</strong>-Holsteinischen<br />

Nordseeküste und im Elbeästuar. In Dithmarschen fällt die östliche Verbreitungsgrenze z.B.<br />

mit dem sogenannten 1000jährigen Deich zusammen.<br />

Nutzung, Kalkmarschen werden ganz überwiegend ackerbaulich genutzt. Sie zählen mit zu den pro-<br />

Standort- duktivsten Standorten <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holsteins</strong> und erreichen Höchstwerte in der Bonitierung<br />

eigenschaften im Rahmen der von der Finanzverwaltung durchgeführten Bodenschätzung. <strong>Die</strong> ganz jung<br />

eingedeichten bzw. die von Sturmfluten überspülten Bereiche innerhalb von Sommerkögen<br />

werden allerdings, wie die schwächer drainierten Kalkmarschen, als Weide oder Wiese genutzt.<br />

Gefährdung <strong>Die</strong> Kalkmarschen zeigen sich gegenüber den verschiedenen Nutzungseinflüssen relativ robust,<br />

allerdings sind die stark schluffig ausgebildeten Kalkmarschen bei Befahren mit<br />

schwerem Gerät in zu feuchtem Zustand verdichtungsgefährdet. Junge, stark sandig ausgebildetete<br />

Kalkmarschen wie im Speicherkoog sind bei Ackernutzung durch Winderosion gefährdet.<br />

Insbesondere bei stärker tonig ausgebildeten Kalkmarschen kann es bei entsprechender<br />

Exposition zu Schadstoffanreicherung kommen.<br />

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils<br />

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche<br />

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte<br />

sehr gut gut mittel hoch<br />

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen <strong>für</strong> Nähr- Baugrundeignung<br />

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe<br />

gut mittel hoch schlecht<br />

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