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Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...

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<strong>Die</strong> Karte in Abbildung 5 zeigt in groben Zügen<br />

das Verteilungsmuster der Bodentypen bzw.<br />

der Bodengesellschaften in <strong>Schleswig</strong>-Holstein.<br />

Dabei fällt beim Vergleich mit der Karte<br />

der Hauptnaturräume die gute Übereinstimmung<br />

wesentlicher Grenzen auf.<br />

Von West nach Ost lassen sich folgende<br />

Grundzüge erkennen: <strong>Die</strong> Marschen gliedern<br />

sich in die jüngeren Köge mit Kalk- und Kleimarschen<br />

und die älteren Köge mit Dwogund<br />

Knickmarschen. <strong>Die</strong> Hohe Geest oder das<br />

Altmoränengebiet wird von Braunerden und<br />

deren Übergängen zum Podsol und stellenweise<br />

von Pseudogleyen dominiert. Das Gebiet<br />

der Vorgeest hingegen wird überwiegend<br />

von Gleyen und Podsolen sowie Niedermooren<br />

eingenommen. Schließlich dominieren im<br />

Östlichen Hügelland (Jungmoränengebiet) Parabraunerden<br />

und deren Übergänge zum<br />

Pseudogley. Niedermoore und Hochmoore finden<br />

sich besonders im Übergang von der<br />

Marsch zur Geest, sind aber in allen Hauptnaturräumen<br />

stellenweise vertreten. Bei der Darstellung<br />

ist zu beachten, dass lediglich die flächenmäßig<br />

dominanten Bodentypen benannt<br />

wurden und die Struktur der Bodendecke in<br />

der Natur wesentlich vielfältiger und kleinteiliger<br />

ist.<br />

Zur Verdeutlichung der zeitlichen Einordnung,<br />

Entstehung und Vorkommen der Bodenausgangsgesteine<br />

soll Tabelle 4 beitragen, auf die<br />

in den folgenden Unterkapiteln eingegangen<br />

wird.<br />

4.1 Marsch, Watt und Elbtal<br />

4.1.1 Lage, geologische Entstehung und<br />

Oberflächenformung<br />

Der <strong>Schleswig</strong>-Holsteinische Hauptnaturraum<br />

der Marsch liegt im Westen des Landes an<br />

der Nordseeküste, er zieht sich jedoch zum<br />

Beispiel entlang der Eider weit ins Landesinnere<br />

hinein und reicht im Elbeästuar bis zum<br />

Hamburger Stromteilungsgebiet. <strong>Die</strong> Elbniederung<br />

östlich von Geesthacht zählt wegen des<br />

fehlenden Tideeinflusses nicht mehr zur<br />

Marsch, sondern wird als eigener Naturraum<br />

aufgefasst. Das Watt und die Nordseeinseln<br />

werden dagegen dem Küstenholozän (Landschaft<br />

nacheiszeitlicher Küstenablagerungen)<br />

zugeordnet.<br />

<strong>Die</strong> geologische Entstehung dieser Naturräume<br />

ist im Wesentlichen auf nacheiszeitliche<br />

Prozesse wie den Anstieg des Meeresspiegels<br />

und die Sedimentation von Gezeiten-,<br />

Fluss- und organischen Sedimenten (Torfen<br />

und Mudden) zurückzuführen.<br />

Für den Bereich des Küstenholozäns können<br />

bezüglich der geologischen Entwicklung in der<br />

Nacheiszeit im Wesentlichen drei Gebiete unterschieden<br />

werden: <strong>Die</strong>s sind einerseits die<br />

Nordfriesischen Inseln zusammen mit den<br />

Halligen und Wattgebieten, andererseits die<br />

Nordfriesische Marsch mit dem nördlichen Eiderstedt<br />

und schließlich die Marsch südlich<br />

des Eiderstedter Strandwallsystems bis zum<br />

Hamburger Stromteilungsgebiet. Während die<br />

Nordfriesische Marsch im Verlauf der Nacheiszeit<br />

durch einen starken Wechsel von Sedimentation<br />

von Meeresablagerungen und Abtrag<br />

derselben sowie des Angriffs auf die eiszeitlichen<br />

Geestdurchragungen geprägt wurde,<br />

wirkten sich die Meerestransgressionen<br />

(Meeresspiegelanstiege) in Dithmarschen und<br />

im Elbeästuar weitaus weniger dramatisch<br />

aus. Hier kann von einer rhythmischen Zunahme<br />

der Mächtigkeit der Meeressedimente<br />

ausgegangen werden.<br />

Im Einzelnen lassen sich in Abhängigkeit von<br />

der nacheiszeitlichen Meeresspiegelentwicklung<br />

folgende Sedimente und Bodenbildungshorizonte<br />

(Dwöge) den Trans- und Regressionsphasen<br />

zuordnen (Tabelle 5):

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