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Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...

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3.17 Kleimarsch<br />

Typ. Horizontfolge Ah/Go/(e)Gr<br />

Entstehung Kleimarschen sind mehr als 40 cm tief entkalkte Marschböden ohne weitere bodentypologisch<br />

relevante Ausprägungen. Sie sind durch Entkalkung aus Kalkmarschen hervorgegangen.<br />

Man geht von Entkalkungsgeschwindigkeiten von 1dm/100 Jahren aus.<br />

Typisches Das Ausgangsmaterial der Kleimarschen bilden wie bei allen Marschen tidal-marine bis tidal-<br />

Ausgangsmaterial fluviatile Sedimente, die im Holozän in Folge des Meeresspiegelanstiegs an der Nordseeund<br />

Verbreitung küste abgelagert worden sind. <strong>Die</strong> Körnung dieser Sedimente kann in breiter Spanne vom<br />

Feinsand bis zum schluffigen Ton schwanken. Kennzeichnend ist jedoch die gute Sortierung<br />

innerhalb einer geologischen Schicht. Häufig finden sich feinsandig-schluffige Kleimarschen<br />

weiter im Westen in Vergesellschaftung mit Kalkmarschen, während die stärker tonig ausgebildeten<br />

Kleimarschen häufiger nordseeferner mit Dwog- und Knickmarschen vergesellschaftet<br />

sind.<br />

Nutzung, Kleimarschen werden zum überwiegenden Teil ackerbaulich genutzt, nur die schweren,<br />

Standort- schluffig-tonig ausgebildeten Kleimarschen unterliegen zum Teil auch der Grünlandwirteigenschaften<br />

schaft. <strong>Die</strong> Dominanz der ackerbaulichen Nutzung resultiert aus der guten Durchwurzelbarkeit,<br />

den recht hohen natürlichen Nährstoffvorräten und der guten Wasserversorgung.<br />

Gefährdung <strong>Die</strong> Kleimarschen mit hohen Schluff- und Tongehalten neigen bei Befahren mit schwerem<br />

Gerät in zu feuchtem Zustand zu irreversiblen Verdichtungen, und sind wegen der Instabilität<br />

der Aggregate verschlämmungsgefährdet. Mit steigenden Tongehalten nimmt die Stabilität<br />

der Aggregate zwar zu, so dass beide genannten Gefährdungen dann an Bedeutung verlieren,<br />

andererseits sind die stark tonigen <strong>Böden</strong> als sogenannte Minutenböden schwer zu<br />

bearbeiten. Der Ausdruck Minutenboden kommt daher, dass diese <strong>Böden</strong> nur bei einer bestimmten<br />

Bodenfeuchte und dann nur <strong>für</strong> kurze Zeit zu bearbeiten sind. Das Risiko der<br />

Schadstoffanreicherung ist insbesondere bei schluffig-tonig ausgebildeten Kleimarschen bei<br />

entsprechender Exposition hoch.<br />

Standorteigenschaften des abgebildeten Bodenprofils<br />

Wasserversorgung Luftversorgung Wärmehaushalt natürliche<br />

(nFK, GW-Anschluss) Nährstoffvorräte<br />

sehr gut gut mittel hoch<br />

Durchwurzelbarkeit Wasserdurchläs- Bindungsvermögen <strong>für</strong> Nähr- Baugrundeignung<br />

sigkeit (kf-Wert) und Schadstoffe<br />

gut mittel hoch schlecht<br />

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