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Die Böden Schleswig-Holsteins - Landesamt für Landwirtschaft ...

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4.4 Vorgeest<br />

4.4.1 Lage, Oberflächenformung und<br />

geologische Entstehung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Schleswig</strong>-Holsteinische Vorgeest zieht<br />

sich als Gürtel von Norden nach Süden durch<br />

das Land und trennt dadurch die Jungmoränenlandschaft<br />

(Vereisungsgebiet der letzten<br />

Eiszeit) von der Altmoränenlandschaft (Vereisungsgebiet<br />

vorangegangener Eiszeiten). Nur<br />

im nordöstlichen Hamburger-Rand, etwa auf<br />

einer Linie Kisdorfer Wohld-Tangstedt, grenzen<br />

Jung- und Altmoränenlandschaft unmittelbar<br />

aneinander, so dass die Vorgeest hier aussetzt.<br />

Südlich von Mölln beginnt sie wieder<br />

und bleibt bis zum Elbtalrand landschaftsprägend.<br />

<strong>Die</strong> Vorgeest wird geologisch gesehen von<br />

Schmelzwassersanden der letzten Eiszeit aufgebaut,<br />

die sich hier fast tischeben, aber mit<br />

ganz leichtem Gefälle von Ost nach West, abgesetzt<br />

haben (vgl. Tab. 4). Man spricht daher<br />

auch von der Sanderebene. Überwiegend handelt<br />

es sich um mehrere Meter bis Zehnermeter<br />

mächtige Sandschichten, stellenweise können<br />

aber auch ältere geologische Bildungen<br />

nur geringmächtig überlagert sein, oder sogar<br />

Abbildung 10: Schematischer Schnitt durch die Vorgeest von Osten nach Westen<br />

76<br />

als Vollformen aus der Sanderlandschaft herausragen.<br />

Trotz ihres insgesamt sehr ebenen Charakters<br />

weist die Landschaft eine geringe Oberflächenformung<br />

auf, die auf unterschiedliche<br />

späteiszeitliche und holozäne Prozesse zurückzuführen<br />

ist. Häufig sind drei Niveaus in der<br />

Schmelzwasserebene festzustellen: Erstens<br />

das Niveau des hochglazialen Sanders, zweitens<br />

das Niveau des spätglazialen Talsanders,<br />

der von spätglazialen Niederschlags- und<br />

Schneeschmelzwässern herauspräpariert und<br />

zum Teil mit feinkörnigen Sanden (niveofluviatilen<br />

Sanden) aufgefüllt wurde. Das dritte Niveau,<br />

das häufig innerhalb des zweiten liegt,<br />

stellen die holozänen Talauen dar. <strong>Die</strong>se haben<br />

sich als schmale Talsysteme in die Landschaft<br />

eingeschnitten. Zudem wurden im Spätglazial<br />

und im frühen Holozän nach dem Trockenfallen<br />

der Sander und bei nur schütterer Vegetationsdecke<br />

Fein- und Mittelsande ausgeweht<br />

und zu Dünen aufgebaut.<br />

Mit der Klimaerwärmung in der Nacheiszeit<br />

setzte dann schließlich die Vermoorung in den<br />

Niederungen der Vorgeest ein, so dass es<br />

wiederum zu einem gewissen Reliefausgleich<br />

kam.

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