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Zum Schüler-Schreibbegriff. Eine linguistisch-didaktische Analyse

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Es stellt sich also die Frage, wie es gelingt, diese zweifellos zunächst vor-<br />

handene Motivation zu schreiben und schreiben zu lernen, nachhaltig zu<br />

fördern und vor allem zu erhalten, und gleichzeitig die schriftsprachlichen<br />

Fähigkeiten der <strong>Schüler</strong> zu entwickeln.<br />

Dass und wie dies gelingen kann, zeigen seit einigen Jahren in beeindruckender<br />

Weise zahlreiche motivationsstarke Projekte Kölner Studenten.<br />

8 Leider finden solche, sicherlich sehr zeit- und arbeitsaufwendigen<br />

Projekte im schulischen Alltag oft nur wenig Raum. "Außerdem wirken die<br />

curricularen Vorstellungen und die Verpflichtung, Aufsätze zu bewerten,<br />

häufig der Entfaltung schriftsprachlicher Fähigkeiten entgegen." 9<br />

Bisher kaum in den Blickpunkt <strong>didaktische</strong>r Überlegungen gerückt ist, ist<br />

es, sich näher mit dem Begriff, den <strong>Schüler</strong> selbst vom Schreiben haben,<br />

zu befassen.<br />

HALLIDAY hat mit seinem Modell der Sprachfunktionen bereits 1973 ausführlich<br />

dargelegt, dass Kinder schon sehr früh "eine sehr weite Vorstellung<br />

von der Bedeutungsfülle der Sprache" 10 und ihren Funktionen im allgemeinen<br />

haben. Das Kind weiß, dass es Sprache benutzen kann, um<br />

materielle Bedürfnisse zu befriedigen, dass es mit Sprache seine Identität<br />

ausdrücken und entwickeln kann, dass es mit Sprache sowohl regulativ<br />

als auch interaktional auf andere einwirken kann, dass es sich mit Sprache<br />

imaginativ und real Erkenntnisse über seine Umwelt verschaffen kann und<br />

vieles mehr. 11<br />

Auch zum Schreiben haben Kinder, bevor sie in die Schule kommen, unterschiedlichste<br />

Erfahrungen gemacht. Sie haben ihre Eltern und Ge-<br />

8 Vgl. Steinert, J.; 1997d. Wie man GrundschülerInnen sprachlich fördern kann - ein<br />

Projektüberblick (nun mehr 31 Projektarbeiten). Man. Köln<br />

9 Baurmann, J., 1996. Was Kinder über das Schreiben wissen. <strong>Eine</strong> empirische Untersuchung.<br />

In: Peyer, A.., Portmann, P. R., hg.: Norm, Moral und Didaktik - Die Linguistik<br />

und ihre Schmuddelkinder. Tübingen. S. 242<br />

10 Halliday, M. A. K.., 1973. Relevante Sprachmodelle. In: Kochan, D. C., hg.: Sprache<br />

und kommunikative Kompetenz. Stuttgart. S. 70<br />

11 Halliday, M. A. K.., 1973. A.a.O. S. 69ff<br />

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