Zum Schüler-Schreibbegriff. Eine linguistisch-didaktische Analyse
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Unübersehbar ist jedoch die relativ große Zahl der <strong>Schüler</strong>, die angeben,<br />
dass ihnen keiner hilft, weder zu Hause noch in der Schule (Vgl. auch<br />
Frage 16e).<br />
4.4.4 Schreibkonzepte<br />
Die Befunde zu Frage 11 bestätigen sich auch bei der Frage, wer denn<br />
viel schreibt (Frage 13). Auch hier nennen die Kinder spontan nur relativ<br />
selten ihre Lehrer (17,5%). Dagegen geben auf Nachfrage (13a) fast drei<br />
Viertel der Kinder an, dass ihre Lehrer viel schreiben. Die meisten (über<br />
80%) können zudem auch eine oder mehrere Situationen nennen, in<br />
denen ihre Lehrer schreiben (Frage 13b).<br />
Bei den Fragen 14 bis 16 beziehen sich die Antworten der Kinder beider<br />
Stichproben eher auf schreibtechnische Probleme (Frage 14) sowie das<br />
"nicht-integrierte Schreiben" 60 (Fragen 15 und 16). Inwieweit sich das Ungleichgewicht<br />
zwischen »integriertem« und »nicht-integriertem Schreiben«<br />
in den ersten beiden Schuljahren auch in den höheren Klassen fortsetzt,<br />
ist noch bei der Auswertung der Antworten des 3. und 4. Schuljahres zu<br />
untersuchen.<br />
Relativ unsicher (oder differenziert?) beantworten die Kinder die Fragen<br />
nach der Einschätzung ihrer Schreibfähigkeiten bzw. ihrer Gefühle beim<br />
Schreiben (Fragen 17 bis 19). Deutlich häufiger als bei BAURMANN finden<br />
sich Antworten wie "Weiß ich nicht", "es geht" oder "normal". Dies betrifft<br />
alle drei Fragen.<br />
Im Gegensatz zu dieser Skepsis 61 geben etwa zwei Drittel der Kinder an,<br />
dass sie schreiben, weil es ihnen Spaß macht. Inwieweit es sich jedoch<br />
dabei um "Gefälligkeitsreaktionen" 62 handelt, ist schwer einzuschätzen.<br />
Bei ähnlichen Fragen (4a, 4d, 7, 12, 17) können sich die Kinder zu den<br />
entsprechenden Nachfragen (4b,c, 7a, 12a,b,) durchaus differenziert äußern.<br />
60 Vgl. Ludwig, O., 1995. A.a.O.<br />
61 Vgl. Baurmann, J., 1996. Ebd. S. 257<br />
62 Ebd.<br />
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