Zum Schüler-Schreibbegriff. Eine linguistisch-didaktische Analyse
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Wurde im ersten und zweiten Schuljahr häufig das Item »Etwas Aufge-<br />
schriebenes, das man lesen kann«, so werden diese Nennungen bis zum<br />
vierten Schuljahr deutlich seltener, während Antworten zu »Etwas<br />
(mündlich) Erzähltes« mit steigender Tendenz häufiger auftreten.<br />
Bei den Antworten, die unter »Sonstiges« zusammengefasst sind, fällt auf,<br />
dass kaum noch bekannte Märchen oder Erzählungen genannt werden<br />
(Vgl. 4.3.1). Vielmehr treten jetzt Antworten in den Vordergrund, die das<br />
Ausdenken oder die Phantasie betreffen. Außerdem werden zunehmend<br />
epische Kurzformen wie Märchen, Sage, Legende oder Fabel oder<br />
formale Aspekte erwähnt:<br />
"<strong>Eine</strong> Geschichte ist, dass es nicht wahr ist und man denkt die aus, ja, das<br />
ist eine Geschichte" (Sabrina)<br />
"Also entweder ne Lebenserzählung oder ein Märchen oder Phantasiegeschichte<br />
oder irgendwie so was" (Simone)<br />
"[...] Märchen ist ne Geschichte oder ne Legende ist auch eine<br />
Geschichte, oder so etwas" (Caroline)<br />
"Ein Bericht, bei dem man über was erzählt" (Frederik)<br />
"Also, da, eh, die fängt meisten mit »Es war einmal ...« an und halt so"<br />
(Elise)<br />
"Wenn man, ... wenn man als Inhalt schreibt, also, die Einleitung, der Inhalt<br />
und der Schluss" (Sabrina)<br />
Insgesamt zeugen die Antworten von einem deutlich größeren Wissen und<br />
zeigen sich wesentlich differenzierter gegenüber denen der Erst- und<br />
Zweitklässler.<br />
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