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Dokumentation Symposium - Caritas Behindertenhilfe und ...

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31herbeizurufen. Meine Tochter <strong>und</strong> ich standen da „wie bestellt <strong>und</strong> nicht abgeholt“.Ich spürte instinktiv, im falschen Krankenhaus zu sein.Nach längerer Diskussion mit dem mittlerweile anwesenden Arzt <strong>und</strong> einer weiterenKrankenschwester wies man uns ein leerstehendes - ich betone ein leerstehendes- Patientenzimmer mit zwei normalen Krankenhausbetten zu. Auf Nachfrage,ob nicht ein Bett frei sei in einem anderen, nur teilweise belegten Krankenzimmer,wurde mir geantwortet, die Entscheidung über das zu belegende Bett obliegeweder dem Patienten noch den Angehörigen. Ich konnte fühlen, dass manmeine Tochter offensichtlich den „normalen Patienten“ nicht zumuten wollte. EineIntegration von geistig <strong>und</strong> mehrfach behinderten Menschen hat m. E. nachdiesen Erfahrungen in diesem Krankenhaus noch keineswegs Einzug gehalten.Mein Hinweis, dass unsere Nina Schutzgitter für das Bett brauche, bewirkte weitereNervosität. Man sagte uns, Schutzgitter gäbe es wahrscheinlich auf dem Lager,aber da käme man am Wochenende bestimmt nicht dran. Auf mein Bitten hin erklärtesich eine Krankenschwester bereit, sich zu kümmern. Das zugewieseneKrankenbett schob ich zunächst vorsorglich mit einer Längsseite an eine Wand, dieandere Seite sicherte ich mit dem Rollstuhl der Tochter <strong>und</strong> einem feststellbarenNachtschrank. Die Schutzgitter waren am Folgetag angebracht.Das Aufnahmegespräch führte die souveränere der beiden diensthabenden Krankenschwestern.Es gestaltete sich schwierig. Soweit es sich um die medizinischeVersorgung handelte (Medikamente, Behandlung des gebrochenen Beines etc.)war Routine zu spüren, ebenso bei der üblichen Pflege (Inkontinenzhilfen wechseln,Waschen etc.). Aber die Verabreichung von Essen <strong>und</strong> Getränken stellte sichsehr schnell als erstes Problem dar. Mein Hinweis, Nina esse normale Kost, allerdingspassiert, wurde mit dem Hinweis beantwortet, wir können Alete -Fläschchenbesorgen <strong>und</strong> heiß machen. Schnell stellte sich heraus, dass man nicht über einenPassierstab verfügte.Was habe ich getan? Ich habe kurzerhand unseren eigenen aus der Einrichtunggeholt. Damit habe ich die normale Krankenhauskost zerkleinert. Ich habe unsererTochter das Essen angereicht. Dieses alles benötigt natürlich Zeit. Sie trinkt selbstständigaus einer Saugflasche, aber auch dies dauert seine Zeit, zumal Nina zwischendurchimmer mal wieder zum Essen oder Trinken motiviert werden muss.

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