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Dokumentation Symposium - Caritas Behindertenhilfe und ...

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74lung durch das Pflegeteam – bestehend aus Krankenpflegern <strong>und</strong> Krankenschwestern,Heilerziehungspflegern oder Heilpädagogen – in Ergänzung zum ärztlichen<strong>und</strong> psychologischen Personal benötigen. Das Team wird ergänzt durch Ergo-,Kunst-, Musik- <strong>und</strong> Physiotherapeuten. So ist es möglich, eine multiprofessionelle,störungsspezifische Diagnostik <strong>und</strong> Therapie anzubieten. Diagnostische <strong>und</strong> therapeutischeProzesse bei Menschen mit Intelligenzminderung verlangen eine multiprofessionelleHerangehensweise, bei der das typische Methodenrepertoire derPsychiatrie um pädagogische <strong>und</strong> heilpädagogische Komponenten ergänzt werdenmuss.Der Behandlungsprozess – von der Anamneseerhebung über Diagnostik, Assessmentbis hin zur Behandlung sowie Prophylaxe – von Menschen mit Intelligenzminderungverlangt erhebliche zusätzliche fachliche Voraussetzungen wie z. B. genaueKenntnisse der Besonderheiten von Symptomatik <strong>und</strong> Verlauf psychischerStörungen bei Menschen mit Intelligenzminderung, Kenntnisse der spezifischenpsychischen Störungsbilder bei Menschen mit Intelligenzminderung, Kenntnisse inder Differentialdiagnostik von psychischen Störungen im engeren Sinne sowie derkontextabhängigen Verhaltensauffälligkeiten.Die Symptomatik psychischer Störungen ist daher nur angemessen vor dem Hintergr<strong>und</strong>des individuellen Entwicklungsniveaus zu deuten, das bei Menschen mitIntelligenzminderung vom altersentsprechenden Durchschnitt abweichen kann.Bezüglich der Introspektionsfähigkeit, der sprachlichen Kommunikationsfähigkeitsowie der Interaktionsfähigkeit mit Fremden oder unter ungewohnten Bedingungensind bei Menschen mit Intelligenzminderung in Abhängigkeit vom Schweregradihrer derselben <strong>und</strong> von zusätzlichen Behinderungen (z. B. sensorischen Behinderungen)zusätzliche Beeinträchtigungen zu erwarten.Eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage unserer Arbeit findet sich in den „Praxisleitlinien <strong>und</strong>Prinzipien: Assessment, Diagnostik, Behandlung <strong>und</strong> Unterstützung für Menschenmit geistiger Behinderung <strong>und</strong> Problemverhalten“ (Dosen et al. 2010). Aus einerganzheitlichen Sicht folgt praktisch demnach, dass nicht nur biologische oder medizinische,sondern auch psychologische <strong>und</strong> Umgebungsfaktoren vor dem Hintergr<strong>und</strong>des emotionalen Entwicklungsniveaus zu psychischen Erkrankungen beiMenschen mit Behinderungen führen können. Um in diesem komplexen Bedingungsgefügewirksame <strong>und</strong> erfolgreiche Diagnostik <strong>und</strong> Therapie anbieten zu können,bedarf es eines spezialisierten diagnostischen <strong>und</strong> therapeutischen Ansatzesfür die Patienten <strong>und</strong> ihre umgebenden, komplementären Systeme. Denn – so die

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