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Einführung in die Maß- und Integrationstheorie

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2. Das Dirac-<strong>Maß</strong>Sei p ∈ X e<strong>in</strong> fixierter Punkt. Das Dirac-<strong>Maß</strong> entscheidet, ob p <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Menge liegtoder nicht. Wir def<strong>in</strong>ieren δ p : P(X) → [0, ∞] durchδ p (A) =δ p ist e<strong>in</strong> vollständiges, σ-endliches <strong>Maß</strong>.{1 falls p ∈ A0 falls p ∉ A3. Sei (x n ) ∞ n=1 e<strong>in</strong>e Folge im R n ohne Häufungspunkte <strong>und</strong> f : N → [0, ∞) e<strong>in</strong>e “Gewichtsfunktion”.Wir def<strong>in</strong>ieren µ f : P(R n ) → [0, ∞] durchµ f (A) := ∑f(n).x n ∈Aµ f ist e<strong>in</strong> vollständiges, σ-endliches <strong>Maß</strong>. Die σ-Endlichkeit folgt, da man R n durchkompakte Kugeln ausschöpfen kann, <strong>die</strong> jeweils nur endlich viele Folgenglieder x nenthalten können, da (x n ) ∞ n=1 ke<strong>in</strong>en Häufungspunkt hat.4. Sei X = R n <strong>und</strong> R n der R<strong>in</strong>g der Figuren aus Beispiel 5, Kapitel 11.2.1. Für e<strong>in</strong>enQuader Q = [a 1 , b 1 ) × . . . × [a n , b n ) betrachten wir se<strong>in</strong> geometrisches Volumenvol(Q) :=n∏(b i − a i ).i=1Wir def<strong>in</strong>ieren den Inhalt e<strong>in</strong>er Figur als Summe der Volumen der Quader, derendisjunkte Vere<strong>in</strong>igung <strong>die</strong> Figur bildet. D.h. v n : R n → [0, ∞) ist def<strong>in</strong>iert durch⎧⎨m∑⋃vol(Q i ) falls A = m Q i , Q i ∈ E n paarweise disjunktv n (A) := i=1i=1⎩0 falls A = ∅v n (A) hängt nicht von der Zerlegung von A ab.v n ist e<strong>in</strong> σ-endlicher σ-Inhalt (Übungsaufgabe 11.3).11.2.2 Konstruktion von <strong>Maß</strong>räumen nach CaratheodoryIn <strong>die</strong>sem Abschnitt lernen wir e<strong>in</strong> Verfahren kennen, mit dem man <strong>Maß</strong>räume konstruierenkann. Diese Konstruktion stammt von Caratheodory.Wir gehen von e<strong>in</strong>em R<strong>in</strong>g R <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Inhalt µ : R → [0, ∞] aus. Dies ist oft e<strong>in</strong>fach anzugeben.Wir wollen (R, µ) zu e<strong>in</strong>em <strong>Maß</strong>raum (X, A, ˜µ) erweitern mit R ⊂ A <strong>und</strong> ˜µ| R = µ.Def<strong>in</strong>ition: E<strong>in</strong>e Abbildung µ ∗ : P(X) → [0, ∞] heißt äußeres <strong>Maß</strong> auf X, falls1. µ ∗ (∅) = 0.2. A ⊂ B ⇒ µ ∗ (A) ≤ µ ∗ (B) (Monotonie).3. µ ∗ ( ∞ ⋃n=1∑A n ) ≤ ∞ µ ∗ (A n ) (σ-Halbadditivität)n=1Bemerkung: Jedes <strong>Maß</strong> auf P(X) ist e<strong>in</strong> äußeres <strong>Maß</strong> (Satz 11.4), aber es existierenäußere <strong>Maß</strong>e, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong>e <strong>Maß</strong>e s<strong>in</strong>d (Übungsaufgabe 11.6).11

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