Sei nun B 2 = {x ∈ C | ‖x‖ < 1} <strong>die</strong> offene E<strong>in</strong>heitskreisscheibe <strong>und</strong> B 2 ihr Abschluss. Dannbeweisst man analog zum obigen Lemma, <strong>in</strong>dem man <strong>die</strong> Wirkung Ψ kanonisch auf B 2 \ {0}fortsetzt:Lemma 11.8.2. B 2 ∼ SO(2) B 2 \ (0, 1].Das Zentrum des Kreises bedarf e<strong>in</strong>er gesonderten Behandlung, da Ψ(N 0 )0 = 0:Lemma 11.8.3. B 2 ∼ E 2 B 2 \ {0}.Beweis:B 2 \ {0} =( )( )B 2 \ [0, 1] ⊔ (0, 1] ∼ E 2 B 2 \ [0, 1] ⊔ [0, 1) == B 2 ⊔(S 1 \ {1}) Lemma 11.8.1∼ B 2 ⊔ S 1 = B 2Lemma 11.8.4. Sei D ⊂ S 1 abzählbar. Dann gilt immernoch: S 1 ∼ SO(2) S 1 \ D.Beweis: Die Beweisidee ist <strong>die</strong>selbe wie <strong>in</strong> Lemma 11.8.1. Allerd<strong>in</strong>gs muss Ψ nun so gewähltwerden, dass Ψ(m)(D) ∩ D ≠ ∅ schon m = 0 impliziert (Vgl. Fussnote 2). Sei dazuΦ = {ϕ ∈ [0, 2π) | ∃ p ∈ D, ∃ n ∈ N, e <strong>in</strong>ϕ · p ∈ D}Da Φ abzählbar ist, existiert e<strong>in</strong> α ∈ [0, 2π) \ Φ. Wir setzten nun Ψ(m) = e imα . Damit giltΨ(m)(D) ∩ D = ∅, (m ≠ 0) <strong>und</strong> Ψ(m)(D) ∩ Ψ(n)(D) = ∅ (m ≠ n). Dies liefert folgendeZerlegungen:S 1 = O ⊔ K mit O = Ψ(N 0 )(D), K = S 1 \ OS 1 \ D = Ψ(1)(O) ⊔ KNun gehen wir zum R 3 über. Sei S 2 ⊂ R 3 <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heitssphäre.Lemma 11.8.5. Sei D ⊂ S 2 abzählbar. Dann gilt S 2 ∼ SO(3) S 2 \ D.Beweis: Da D abzählbar ist, gibt es e<strong>in</strong>e Gerade durch 0, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong> Element aus Denthält. Diese Verwenden wir als Drehachse <strong>und</strong> übertragen den Beweis von Lemma 11.8.4wortwörtlich.Abschließend das Lemma, das eigentlich gebraucht wird:Lemma 11.8.6. Sei D e<strong>in</strong>e abzählbare Menge von Durchmessern <strong>in</strong> B 3 , d.h. d ∈ D ist vonder Form d = [−1, 1] · v, v ∈ S 2 . Dann gilt: B 3 ∼ E 3 B 3 \ D.Beweis: Der Schluss von Lemma 11.8.1 auf Lemma 11.8.2 überträgt sich auf <strong>die</strong> vorliegendeSituation: E<strong>in</strong>e Wirkung auf S 2 <strong>in</strong>duziert kanonisch e<strong>in</strong>e Wirkung auf B 3 \ {0}. Damiterhält man aus Lemma 11.8.5: B 3 \ D ∼ SO(3) B 3 \ {0}. Nun wenden wir Lemma 11.8.3 aufB 2 ⊂ B 3 an.Nun zum angekündigten Beweis der “Kugelverdopplung”. Seien d f , d h zwei Durchmesser <strong>in</strong>B 3 mit ∡(d f , d h ) = π/4 <strong>und</strong> sei:72
• F = {id, f} <strong>die</strong> von der Drehung f mit Drehw<strong>in</strong>kel π <strong>und</strong> Drehachse d f erzeugteGruppe.• H = {id, h, h −1 } <strong>die</strong> von der Drehung h mit Drehw<strong>in</strong>kel 2/3π <strong>und</strong> Drehachse d herzeugte Gruppe.Lemma 11.8.7.(i) G := 〈F, H〉 = F ∗ H ≃ Z 2 ∗ Z 3 .(ii) Es existiert e<strong>in</strong>e disjunkte Zerlegung G = X ⊔ Y ⊔ Z mitfX = Y ⊔ Z, hX = Y, h −1 X = Z (∗)Beweis:Zu(i): Sei g(ɛ) = h ɛ f (ɛ = ±1). Dann lässt sich jedes g ∈ G schreiben als e<strong>in</strong> Wort von derGestalt g = a g ɛ1 g ɛ2 . . . g ɛk , wobei a ∈ {id, f}, k ∈ N 0 <strong>und</strong> ɛ i = ±1 (1 ≤ i ≤ k). Zu zeigenist, dass <strong>die</strong>se Darstellung von g e<strong>in</strong>deutig ist:1) Für alle k ∈ N <strong>und</strong> alle k-Tupel (ɛ 1 , . . . , ɛ k ) ∈ {±1} k gilt:g(ɛ 1 , . . . , ɛ k ) := g ɛ1 g ɛ2 . . . g ɛk ∉ {id, f}Dazu wählen wir e<strong>in</strong>e Basis {e 1 , e 2 , e 3 } <strong>in</strong> R 3 , so dass d f ∈ Re 3 <strong>und</strong> d h ∈ R(e 3 −e 2 ). In e<strong>in</strong>ersolchen Basis gilt:⎛⎞⎛√ ⎞1−1 0 02− ɛ 2 3/2ɛ2√3/2Mat(f) =⎜ 0 −1 0⎟⎝⎠ , Mat(hɛ ) =ɛ⎜⎝2√3/2 −1/4 −3/4⎟√⎠0 0 13/2 3/4 1/4ɛ2ɛ √3/2 (#)22) Für alle k ∈ N <strong>und</strong> alle k-Tupel (ɛ 1 , . . . , ɛ k ) ∈ {±1} k existieren n i := n i (ɛ 1 , . . . , ɛ k ),i = 1, 2, 3 mit:n 1 ∈ 6Z, n 2 + n 3 ∈ 4Z n 2 , n 3 ∈ Z, (2a)so dassMat ( g(ɛ 1 . . . ɛ k ) ) 1,i=1,2,3= ( 1 + n12 k ,n 22 k √3/2,n 32 k √3/2)(2b)Insbesondere folgt aus 2) sofort 1) <strong>und</strong> damit (i), da z.B. Mat ( g(ɛ 1 . . . ɛ k ) ) 1,1 ≠ ±1.Wir beweisen 2) mittels vollständiger Induktion über k:• Für k = 1 ersieht man aus (#) sofort: n 1 (ɛ 1 ) = 0, n 2 (ɛ 1 ) = −ɛ 1 , n 3 (ɛ 1 ) = ɛ 1 . Offensichtlicherfüllen <strong>die</strong> n i (ɛ 1 ) <strong>die</strong> Eigenschaft (2a).• Sei nun k ≥ 1 <strong>und</strong> Mat ( g(ɛ 1 . . . ɛ k ) ) ( = √ √1+n 1 n, 21,i=1,2,3 2 k 2 3/2,n 3k 2 3/2), wobei <strong>die</strong>kn i <strong>die</strong> Eigenschaften (2a) erfüllen sollen 6 . Durch Multiplikation von rechts mit g(ɛ k+1 )6 Die Parameter ɛ i seien an <strong>die</strong>ser Stelle zu Gunsten der Übersichtlichkeit unterdrückt.73
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11.2 σ-Algebren und Maße11.2.1 De
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Folglich ist A ∪ B ∈ A µ ∗.I
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OBdA können wir voraussetzen, dass
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Es genügt also zu zeigen, dass σ(
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- Seite 54 und 55: Satz 11.38. Seien (X, A, µ) und (Y
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