12.07.2015 Aufrufe

Einführung in die Maß- und Integrationstheorie

Einführung in die Maß- und Integrationstheorie

Einführung in die Maß- und Integrationstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

folgt: Ist f e<strong>in</strong>e Treppenfunktion, so folgt aus (∗) <strong>und</strong> der L<strong>in</strong>earität des Integrals sofort, dass(f ◦ ϕ) · |DetDϕ| <strong>in</strong>tegrierbar ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Integralformel aus Satz 11.40 gilt. Ist f : V → Rnichtnegativ, so wählt man e<strong>in</strong>e monotone Folge e<strong>in</strong>facher Funktionen f n ↑ f <strong>und</strong> erhält<strong>die</strong> Behauptung von Satz 11.40 aus dem Satz von Beppo Levi. E<strong>in</strong>e beliebige <strong>in</strong>tegrierbareFunktion f zerlegt man <strong>in</strong> f = f + −f − <strong>und</strong> benutzt <strong>die</strong> schon bewiesene Aussage für f ± . DieUmkehrung folgt, <strong>in</strong>dem man <strong>die</strong> Transformation ϕ −1 anwendet <strong>und</strong> analog argumentiert.Zum Beweis von Satz 11.40 genügt es also, <strong>die</strong> Formel (∗) aus Folgerung 10 zu beweisen:2. Weiterh<strong>in</strong> genügt es, folgende lokale Aussage zu beweisen: Jeder Punkt p ∈ U hat e<strong>in</strong>eoffene Umgebung W , so dass <strong>die</strong> Formel (∗) für <strong>die</strong> Transformation ϕ| W : W → ϕ(W ) gilt.Ist <strong>die</strong>s gezeigt, so überdeckt man U durch abzählbar viele solche offenen Mengen W j , j ∈ N,z.B. durch Kugeln mit rationalem Durchmesser <strong>und</strong> Mittelpunkt. Dann zerlegt man A <strong>in</strong>⋃disjunkte Teile A = ∞ A k mit A k ⊂ W j(k) <strong>und</strong> benutzt, dass beide Seiten von (∗) σ-additivs<strong>in</strong>d.k=13. Wir zeigen als nächstes, dass <strong>die</strong> Formel (∗) für n = 1 gilt: Die Transformationsformel fürdas Riemann-Integral zeigt, dass <strong>die</strong> <strong>Maß</strong>eµ 1 : A ∈ L(U) → λ 1 (ϕ(A)) <strong>und</strong>∫µ 2 : A ∈ L(U) → |DetDϕ(x)|dλ 1 (x)Aauf allen kompakten Intervallen übere<strong>in</strong>stimmen. Da <strong>Maß</strong>e unterhalb stetig s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> [a, b) =∞⋃[a, b − 1 n ] gilt, stimmen beide <strong>Maß</strong>e auch auf halboffenen Intervallen übere<strong>in</strong>. µ 1 <strong>und</strong> µ 2n=1s<strong>in</strong>d auf kompakten Mengen endlich <strong>und</strong> U läßt sich durch kompakte Mengen ausschöpfen.Folglich s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> <strong>Maß</strong>e µ 1 <strong>und</strong> µ 2 σ-endlich. Nach dem Hahnschen Fortsetzungssatz, stimmendann µ 1 <strong>und</strong> µ 2 auf L(U) übere<strong>in</strong>.4. Gilt <strong>die</strong> Formel (∗) für zwei Transformationen ϕ : U → V <strong>und</strong> ψ : V → W , so gilt sieauch für <strong>die</strong> H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderausführung ψ ◦ ϕ : U → W . Dies folgt aus der Produktregel für<strong>die</strong> Determ<strong>in</strong>anteDet(D(ψ ◦ ϕ)(x)) = Det[(Dψ)(ϕ(x))] · Det[(Dϕ)(x)]<strong>und</strong> der Äquivalenz von (∗) <strong>und</strong> Satz 11.40.Die Formel (∗) gilt <strong>in</strong>sbesondere für <strong>die</strong> Permutation von Variablen, da <strong>die</strong>s e<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>eareAbbildung ist, für <strong>die</strong> <strong>die</strong> Behauptung bereits <strong>in</strong> Satz 11.13 gezeigt wurde. Wir können alsoOBdA Variablen im Bildbereich <strong>und</strong> im Urbildbereich vertauschen, ohne <strong>die</strong> Gültigkeit von(∗) zu verletzen.5. Wir beweisen nun <strong>die</strong> lokale Aussage 2.) durch Induktion über n.Für n = 1 wurde <strong>die</strong> Behauptung bereits im Punkt 3.) gezeigt. Wir setzen voraus, dass <strong>die</strong>Behauptung <strong>in</strong> Dimension n − 1 gilt <strong>und</strong> schließen auf <strong>die</strong> Dimension n.Sei ϕ : U → ϕ(U) = V e<strong>in</strong> Diffeomorphismus <strong>und</strong> p ∈ U. Da Dϕ(p) ≠ 0, kann man nachPermutation von Koord<strong>in</strong>aten <strong>in</strong> U <strong>und</strong> V annehmen, dass ∂ϕ1∂x 1(p) ≠ 0. Wir zerlegen nun ϕlokal um p wie folgt <strong>in</strong> <strong>die</strong> Verknüpfung zweier Abbildungen:Sei ψ(x 1 , . . . , x n ) := (ϕ 1 (x), x 2 , . . . , x n ). Dann gilt59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!