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Einführung in die Maß- und Integrationstheorie

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Da f auf der Menge [a, b] \ (N ∪ ⋃ ∞n=1 B P n) stetig <strong>und</strong> N ∪ ⋃ ∞n=1 B P ne<strong>in</strong>e Nullmengeist, konvergiert <strong>die</strong> Funktionenfolge ( )ϕ Pn λ1 -fast überall gegen f. Dann folgt aus dem Satzüber <strong>die</strong> majorisierte Konvergenz, dass∫∫lim ϕ Pn dλ 1 = f dλ 1 .n→∞[a,b]Somit stimmt das Riemann-Integral mit dem Lebesgue-Integral übere<strong>in</strong>.[a,b]Satz 11.32. Sei I ⊂ R e<strong>in</strong> Intervall <strong>und</strong> <strong>die</strong> Funktion f : I → R Riemann-<strong>in</strong>tegrierbarüber jedem kompakten Teil<strong>in</strong>tervall von I. f ist genau dann Lebesgue-<strong>in</strong>tegrierbar über I,wenn |f| uneigentlich Riemann-<strong>in</strong>tegrierbar über I ist.Das uneigentliche Riemann-Integral von f stimmt <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Fall mit dem Lebesgue-Integralvon f über I übere<strong>in</strong>.Beweis: Sei I = (a, b) ⊆ R <strong>und</strong> a < a n < b n < b , a n ↓ a, b n ↑ b. Nach Satz 11.31 istf = lim f · χ [an→∞ n ,b n ] Lebesgue-meßbar <strong>und</strong> nach dem Satz über <strong>die</strong> monotone Konvergenzgilt∫b n∫∫lim R − |f(x)|dx = lim |f| · χ [an ,bn→∞ n→∞n ]dλ 1 = |f|dλ 1 (∗)a nIIst nun |f| uneigentlich Riemann-<strong>in</strong>tegrierbar, so ist <strong>die</strong> l<strong>in</strong>ke Seite von (∗) endlich, also ist |f|<strong>und</strong> damit auch f Lebesgue-<strong>in</strong>tegrierbar über I. Ist andererseits f Lebesgue-<strong>in</strong>tegrierbar, soist <strong>die</strong> rechte Seite von (∗) endlich, d.h. |f| uneigentlich Riemann-<strong>in</strong>tegrierbar über I. Ist |f|uneigentlich Riemann-<strong>in</strong>tegrierbar, so liefert Satz 11.31 <strong>und</strong> der Satz über <strong>die</strong> majorisierteKonvergenzI∫ bR −af(x)dx = lim∫ b nn→∞a nIst I halboffen, schließt man analog.f(x)dx = lim∫n→∞I∫f · χ [an,b n]dλ 1 =Ifdλ 1 .Beispiele:1. Die Funktion f : (0, ∞) → Rf(x) := s<strong>in</strong> xxist uneigentlich Riemann-<strong>in</strong>tegrierbar, aber nicht Lebesgue-<strong>in</strong>tegrierbar.2. Für jedes x > 0 ist <strong>die</strong> Funktionh : (0, ∞) → R , h(t) := e −t t x−1uneigentlich Riemann- <strong>und</strong> Lebesgue-<strong>in</strong>tegrierbar. Das IntegralΓ(x) :=∫ ∞0e −t t x−1 dxist <strong>die</strong> Gamma-Funktion, deren Eigenschaften wir <strong>in</strong> Kapitel 7 von Analysis II besprochenhaben.44

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