1∫4. Sei E := C([0, 1], R) <strong>und</strong> ‖f‖ 1 := |f(t)|dt . Dann ist (E, ‖ · ‖ 1 ) e<strong>in</strong> ∞-dimensionaler,0aber nicht vollständiger normierter VR. Um <strong>die</strong>s e<strong>in</strong>zusehen betrachtet man <strong>die</strong> Folge⎧⎨ m<strong>in</strong>(n, √t 1) falls t > 0f n (t) :=⎩ n falls t = 0<strong>und</strong> zeigt, dass (f n ) e<strong>in</strong>e Cauchy-Folge <strong>in</strong> (E, ‖ · ‖ 1 ) ist, <strong>die</strong> nicht konvergiert (<strong>die</strong> Grenzfunktionist nicht stetig (Übungsaufgabe 11.35).Im folgenden werden wir nun jedem <strong>Maß</strong>raum (X, A, µ) e<strong>in</strong>e Serie von Banachräumen zuordnen.Sei (X, A, µ) e<strong>in</strong> <strong>Maß</strong>raum <strong>und</strong> p e<strong>in</strong>e positive reelle Zahl. K bezeichne den VektorraumR der reellen Zahlen, <strong>die</strong> erweiterten reellen Zahlen ¯R oder den Vektorraum C der komlexenZahlen. Wir betrachten <strong>die</strong> Menge der Funktionen{L p K (X, A, µ) := Lp := f : X → K | f A-meßbar <strong>und</strong> ∫ }|f| p dµ < ∞X<strong>und</strong> nennen für f ∈ L p <strong>die</strong> Zahl<strong>die</strong> L p -Norm von f.⎛∫0 ≤ ‖f‖ p := ⎝X⎞|f| p dµ ⎠1p< ∞Es ist natürlich sofort zu sehen, dass ‖ · ‖ p ke<strong>in</strong>e Norm auf L p ist, denn es gilt ja ‖f‖ p = 0für Funktionen f : X → K, <strong>die</strong> nur fast überall Null s<strong>in</strong>d. Wir werden deshalb den FunktionenraumL p durch Bildung von Äquivalenzklassen so modifizieren, dass e<strong>in</strong> Vektorraumentsteht, auf dem ‖ · ‖ p zum<strong>in</strong>dest im Fall 1 ≤ p < +∞ tatsächlich e<strong>in</strong>e Norm ist.Zunächst bemerken wir, dass für jede positive reelle Zahl p <strong>die</strong> Eigenschaft‖λ · f‖ p = |λ| · ‖f‖ pf ∈ L p , λ ∈ R bzw. Cgilt. Als nächstes wollen wir <strong>die</strong> Dreiecksungleichung für ‖ · ‖ p beweisen. Dazu beweisenwir <strong>die</strong> Hölder- <strong>und</strong> <strong>die</strong> M<strong>in</strong>kowski-Ungleichung für <strong>Maß</strong>räume, <strong>die</strong> <strong>die</strong> klassische Cauchy-Schwarzsche Ungleichung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Dreiecksungleichung für Euklidische Vektorräume verallgeme<strong>in</strong>ern.1Satz 11.42 (Hölder-Ungleichung). Seien 1 < p, q < +∞ mitp + 1 q<strong>und</strong> h ∈ L q gilt f · h ∈ L 1 <strong>und</strong> es ist= 1 . Für f ∈ Lp‖f · h‖ 1 ≤ ‖f‖ p · ‖h‖ q(Hölderungleichung)d.h.∫X( ∫|f · h| dµ ≤X) 1 ( ∫|f| p pdµ ·X) 1|h| q qdµBeweis: Wir zeigen zunächst <strong>die</strong> folgende Ungleichung für reelle Zahlen:a 1 p · b1q ≤1p · a + 1 q · b ∀a, b ∈ R+ (∗)Zum Beweis von (∗) betrachten wir <strong>die</strong> Funktion ϕ : (0, ∞) → R def<strong>in</strong>iert durchϕ(t) := 1 p t + 1 q − t 1 p ..64
Dann istϕ ′ (t) = 1 p − 1 p t 1 p −1 = 1 p(1 − 1 ) { > 0 falls t ∈ (1, ∞)t 1− 1 p < 0 falls t ∈ (0, 1)Die Funktion ϕ ist somit monoton wachsend auf (1, +∞) <strong>und</strong> monoton fallend auf (0, 1).Da ϕ(1) = 1 p + 1 q − 1 = 0, ist ϕ ≥ 0 auf (0, +∞). Wir setzen nun t := a b, a, b > 0. Dann folgtd.h.1p · ab + 1 ( a) 1q − p≥ 0bap + b q ≥ a 1 p · b1− 1 p= a 1 p · b1q .Falls ‖f‖ p = 0 oder ‖h‖ q = 0 gilt, so folgt f = 0 oder h = 0 µ-fast überall <strong>und</strong> somit<strong>die</strong> Behauptung des Satzes unmittelbar. Wir können also annehmen, dass ‖f‖ p > 0 <strong>und</strong>‖h‖ q > 0 gilt.Im Fall K = R <strong>und</strong> K = C s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Werte |f(x)| p <strong>und</strong> |h(x)| q für jedes x ∈ X endlich. ImFalle K = ¯R gilt <strong>die</strong>s nach Satz 11.27 für µ-fast alle x ∈ X, dh. auf e<strong>in</strong>er Menge X 0 ⊂ X, <strong>die</strong>sich von X nur durch e<strong>in</strong>e Nullmenge unterscheidet. Wir können also weiterh<strong>in</strong> annehmen,dassWir setzen nun für x ∈ X 0 <strong>in</strong> (∗)|f(x)| p < ∞ <strong>und</strong> |h(x)| q < ∞ ∀x ∈ X 0 .a := |f(x)|p‖f‖ p p<strong>und</strong>b := |h(x)|q‖h‖ q q.Dann folgt|f(x)|‖f‖ p· |h(x)|‖h‖ q≤ 1 p|f(x)| p‖f‖ p p+ 1 q|h(x)| q‖h‖ q qIntegrieren wir <strong>die</strong>s über X 0 (bzw. über <strong>die</strong> sich von X 0 nur durch e<strong>in</strong>e Nullmenge unterscheidendeMenge X), so erhalten wir∫1·‖f‖ p · ‖h‖ qX|f(x) · h(x)| dµ ≤ 1 ∫p · 1‖f‖ p |f(x)| p dµ(x) + 1pq · 1‖h‖ q qX= 1 p + 1 q = 1.∫·X|h(x)| q dµ(x)<strong>und</strong> somit‖f · h‖ 1 ≤ ‖f‖ p · ‖h‖ q .Satz 11.43 (M<strong>in</strong>kowski-Ungleichung). Sei 1 ≤ p < ∞ <strong>und</strong> seien f, h ∈ L p . Dann giltf + h ∈ L p <strong>und</strong>‖f + h‖ p ≤ ‖f‖ p + ‖h‖ p(M<strong>in</strong>kowski-Ungleichung)d.h.) 1 ( ∫|f + h| p pdµ ≤X) 1 ( ∫|f| p pdµ +X) 1|h| p pdµ.( ∫ X65
- Seite 6:
11.2 σ-Algebren und Maße11.2.1 De
- Seite 13 und 14: Folglich ist A ∪ B ∈ A µ ∗.I
- Seite 15 und 16: OBdA können wir voraussetzen, dass
- Seite 19: Es genügt also zu zeigen, dass σ(
- Seite 24: Dann istT (A) = T (A ∩ ⋃ jQ j )
- Seite 28 und 29: 2. {x ∈ X | f(x) ≥ a} ∈ A ∀
- Seite 30 und 31: Nach Definition gilt f n ≤ f. Die
- Seite 34 und 35: 11.4 Integration meßbarer Funktion
- Seite 36 und 37: Satz 11.23 (Satz von Beppo Levi üb
- Seite 38 und 39: Definition: Sei (X, A, µ) ein Maß
- Seite 40 und 41: Beweis:1. Da |f| = f + + f − , gi
- Seite 42 und 43: ( ∫ )konvergiert die Folge |f|dµ
- Seite 44 und 45: Da f auf der Menge [a, b] \ (N ∪
- Seite 46 und 47: Satz 11.33.1. Jede σ-Algebra ist m
- Seite 48 und 49: Also ist die Abbildung x ∈ X ↦
- Seite 50 und 51: Wir zeigen, dass λ σ-additiv ist:
- Seite 52 und 53: wachsende Folge von einfachen Funkt
- Seite 54 und 55: Satz 11.38. Seien (X, A, µ) und (Y
- Seite 56 und 57: Beispiel 1: Sei A ⊂ R n Lebesgue-
- Seite 58 und 59: 11.6 Die Transformationsformel für
- Seite 60 und 61: ⎛Dψ =⎜⎝∂ϕ 1∂x 1∣ ∣
- Seite 62 und 63: x 3ϕ 2x 2ϕ 1x 1Offensichtlich gil
- Seite 66 und 67: Beweis: Für p = 1 ist die Behauptu
- Seite 68 und 69: Somit ist die Reihef nj (x) +∞∑
- Seite 70 und 71: dicht im Raum der L p -Funktionen L
- Seite 72 und 73: Sei nun B 2 = {x ∈ C | ‖x‖ <
- Seite 74 und 75: erhält man:Mat ( g(ɛ 1 . . . ɛ k
- Seite 77 und 78: 11.9 Wiederholungsfragen zur Prüfu
- Seite 79 und 80: 11.11 Übungsaufgaben zu Kapitel 11
- Seite 81 und 82: erfüllt ist. Bezeichne mit B(X) di
- Seite 83 und 84: Aufgabe 11.21Sei (X, A, µ) ein Ma
- Seite 85 und 86: Aufgabe 11.29Begründen Sie, warum
- Seite 87: das wesentliche Supremum von f. Bew