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Einführung in die Maß- und Integrationstheorie

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11.2 σ-Algebren <strong>und</strong> <strong>Maß</strong>e11.2.1 Def<strong>in</strong>ition <strong>und</strong> BeispieleWir beschreiben zunächst <strong>die</strong>jenigen Mengen, <strong>die</strong> wir messen wollen.Sei X e<strong>in</strong>e nichtleere Menge <strong>und</strong> P(X) ihre Potenzmenge, d.h. <strong>die</strong> Menge aller Teilmengenvon X.Def<strong>in</strong>ition: E<strong>in</strong> nichtleeres Mengensystem S ⊂ P(X) heißt• R<strong>in</strong>g, falls für alle A, B ∈ S gilt A ∪ B ∈ S <strong>und</strong> A\B ∈ S.• Algebra, falls für alle A, B ∈ S gilt A ∪ B ∈ S <strong>und</strong> X\A ∈ S.• σ-Algebra, falls <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igung abzählbar vieler Mengen aus S ebenfalls <strong>in</strong> S liegt<strong>und</strong> mit A ∈ S auch X\A ∈ S gilt.Satz 11.2. R<strong>in</strong>ge, Algebren <strong>und</strong> σ-Algebren haben folgende Eigenschaften:1. Ist R ⊂ P(X) e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g, so gilt• ∅ ∈ R.• A, B ∈ R ⇒ A ∩ B ∈ R.⋃• A 1 , . . . A m ∈ R ⇒ m m⋂A i , A i ∈ R.i=1i=12. Ist A ⊂ P(X) e<strong>in</strong>e Algebra, so gilt• ∅, X ∈ A.• A ist e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g.3. Ist R ⊂ P(X) e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g mit X ∈ R, so ist R ist e<strong>in</strong>e Algebra.4. Sei A e<strong>in</strong>e σ-Algebra. S<strong>in</strong>d A 1 , A 2 , A 3 , . . . abzählbar viele Mengen aus A, dann gilt∞⋂A k ∈ A.k=15. Der Durchschnitt beliebig vieler σ-Algebren ist e<strong>in</strong>e σ-Algebra.Beweis: 1. Sei R e<strong>in</strong> R<strong>in</strong>g.• Da R nicht leer ist, gibt es e<strong>in</strong>e Menge A ∈ R. Folglich ist ∅ = A\A ∈ R.• A, B ∈ R ⇒ A ∩ B = A \ (A \ B) ∈ R.• Die dritte Aussage beweist man durch Induktion2. Sei A e<strong>in</strong>e Algebra.• A ∈ A ⇒ X\A ∈ A ⇒ X = A ∪ (X\A) ∈ A.• ∅ = X\X ∈ A.• Seien A, B ∈ A. Dann giltA\B = A ∩ (X\B) = (X\(X\A)) ∩ (X\B) = X\((X\A) ∪ B) ∈ A .} {{ }∈ADen Rest beweist man analog.6

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