dicht im Raum der L p -Funktionen L p (X, A, µ) liegt (<strong>die</strong>s s<strong>in</strong>d analoge Argumente wie z.B.beim Beweis des Satzes von Fub<strong>in</strong>i). D.h. es giltL p = cl ( L<strong>in</strong>(F) ) .Wir zeigen nun, dass man jede charakteristische Funktion χ A ∈ F beliebig dicht durche<strong>in</strong>e stetige L p -Funktion approximieren kann. Sei dazu A ⊂ X e<strong>in</strong>e A-meßbare Mengevon endlichem <strong>Maß</strong> µ(A) < +∞. Wir fixieren e<strong>in</strong> ε > 0. Nach Voraussetzung existierenabgeschlossene Mengen F 1 ⊂ A mit µ(A \ F 1 ) < ε <strong>und</strong> F 2 ⊂ X \ A mit µ((X \ A) \ F 2 ) < ε .Offensichtlich ist F 1 ∩F 2 = ∅ . Der Ausdehnungssatz von Titze aus der Topologie besagt: Ist(X, d) e<strong>in</strong> metrischer Raum <strong>und</strong> seien F 1 , F 2 ⊂ X zwei disjunkte abgeschlossene Mengen.Dann existiert e<strong>in</strong>e stetige Funktion ϕ : X → [0, 1] so dass ϕ| F1 ≡ 1 <strong>und</strong> ϕ| F2 ≡ 0. Für e<strong>in</strong>esolche Funktion ϕ erhalten wir∫‖χ A − ϕ‖ p p = |χ A − ϕ| p dµX∫∫∫∫= |χ A − ϕ| p dµ + |χ A − ϕ| p dµ + |χ A − ϕ| p dµ + |χ A − ϕ| p dµA\F 1 F 1 (X\A)\F 2 F 2∫∫≤ 1 · dµ + 0 + 1 · dµ + 0A\F 1 (X\A)\F 2= µ(A \ F 1 ) + µ((X \ A) \ F 2 ) < 2ε .Somit ist χ A − ϕ ∈ L p . Da χ A ∈ L p , folgt ϕ ∈ L p ∩ C(X). Wir haben damit bewiesen, dassF ⊂ cl ( L p ∩ C(X) ) (∗) .Wir bilden <strong>in</strong> (*) <strong>die</strong> l<strong>in</strong>eare Hülle beider Räume <strong>und</strong> benutzen, dass L p ∩ C(X) e<strong>in</strong> Vektorraumist. Die Bildung der l<strong>in</strong>earen Hülle ist e<strong>in</strong>e monotone Operation, deshalb istL<strong>in</strong>(F) ⊂ L<strong>in</strong> cl ( L p ∩ C(X)) )⊂ cl ( L<strong>in</strong>(L p ∩ C(X)) )= cl ( L p ∩ C(X) ) ,Somit istalsoL p = cl ( L<strong>in</strong>(F) ) ⊂ cl ( L p ∩ C(X) ) ⊂ L p ,L p = cl ( L p ∩ C(X) ) .70
11.8 Anhang: Das Banach-Tarski-Paradox(Ausarbeitung von T. Neukirchner)Nicht-meßbare Mengen verdeutlichen auf e<strong>in</strong>drucksvolle Weise, dass es ke<strong>in</strong>en additiven- geschweige denn σ-additiven Volumenbegriff auf der Potenzmenge P(R 3 ) des R 3 gebenkann, der zusätzlich <strong>in</strong>variant unter der Gruppe E 3 der Euklidischen Bewegungen des R 3 ist:Theorem[Banach-Tarski (1924)] Es sei p ≥ 3 <strong>und</strong> A, B ⊂ R p seien beschränkte Mengenmit nicht-leerem Inneren. Dann gibt es Mengen A 1 , . . . , A n ∈ P(R p ) <strong>und</strong> Bewegungenϕ 1 , . . . , ϕ n ∈ E p mitn⊔n⊔A = A i , B = ϕ i (A i )i=1i=1Setzt man z.B. A = Bo 3 = { x ∈ R ∣ 3 ‖x − o‖ ≤ 1 } <strong>und</strong> B = Bo 3 1⊔ Bo 3 2(o 1 , o 2 so gewählt,dass <strong>die</strong> Vere<strong>in</strong>igung disjunkt ist), so besagt der obige Satz, dass <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heitskugel des R 3durch Zerlegen <strong>in</strong> endlich viele Teile <strong>und</strong> Euklidische Bewegungen verdoppelt werden kann.Für <strong>die</strong>se Version des auch als “Banach-Tarski-Paradox” bekannten Satzes zitieren wir imFolgenden e<strong>in</strong>en Beweis aus [Deu93].Bemerkung: E<strong>in</strong>en analogen Satz kann es im R 1 <strong>und</strong> R 2 nicht geben, da für <strong>die</strong>seDimensionen das Inhaltsproblem lösbar ist (siehe [Els99, S.4]).Def<strong>in</strong>ition Sei S ⊂ E p e<strong>in</strong>e Untergruppe der Gruppe der Euklidischen Bewegungen des R p .A, B ∈ P(R p ) heißen S-zerlegungsgleich, falls es Mengen A 1 , . . . , A n ⊂ A <strong>und</strong> Bewegungenϕ 1 , . . . , ϕ n ∈ S gibt mitn⊔n⊔A = A i , B = ϕ i (A i )i=1Offensichtlich ist S-Zerlegungsgleichheit e<strong>in</strong>e Äquivalenzrelation auf P(R p ) <strong>und</strong> wir notierenA ∼ S B.i=1Zur Vorbereitung e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e Lemmata:Lemma 11.8.1. Sei S 1 ⊂ C <strong>die</strong> E<strong>in</strong>heitskreisl<strong>in</strong>ie. Dann gilt: S 1 ∼ SO(2) S 1 \ {1}.Beweis: Die Idee des Beweises ist für das Folgende sehr <strong>in</strong>struktiv. Sie besteht dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>enHalbgruppen-Homomorphismus Ψ : N 0 → SO(2) zu betrachten 4 , so dass <strong>die</strong> <strong>in</strong>duzierteWirkung auf S 1 frei ist 5 . E<strong>in</strong> beliebiger Orbit Ψ(N 0 )x ⊂ S 1 steht also <strong>in</strong> Bijektion zu N 0<strong>und</strong> er ist <strong>in</strong>variant unter Ψ(N 0 ) ⊂ SO(2). Damit gilt dann:S 1 = O ⊔ K mit O = Ψ(N 0 )(1), K = S 1 \ OS 1 \ {1} = Ψ(1)(O) ⊔ KEs bleibt also <strong>die</strong> Abbildung Ψ zu erraten: Ψ(m) = e im (wirkt durch Multiplikation <strong>in</strong> Cals Element <strong>in</strong> SO(2)) leistet das gewünschte, denn (e im = 1, m ∈ N 0 ) ⇔ m = 0.4 d.h. Ψ(m + n) = Ψ(m) · Ψ(n)5 d.h. Ψ(m)x = x für e<strong>in</strong> x ∈ S 1 impliziert m = 071
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11.2 σ-Algebren und Maße11.2.1 De
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Folglich ist A ∪ B ∈ A µ ∗.I
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OBdA können wir voraussetzen, dass
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- Seite 24: Dann istT (A) = T (A ∩ ⋃ jQ j )
- Seite 28 und 29: 2. {x ∈ X | f(x) ≥ a} ∈ A ∀
- Seite 30 und 31: Nach Definition gilt f n ≤ f. Die
- Seite 34 und 35: 11.4 Integration meßbarer Funktion
- Seite 36 und 37: Satz 11.23 (Satz von Beppo Levi üb
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- Seite 40 und 41: Beweis:1. Da |f| = f + + f − , gi
- Seite 42 und 43: ( ∫ )konvergiert die Folge |f|dµ
- Seite 44 und 45: Da f auf der Menge [a, b] \ (N ∪
- Seite 46 und 47: Satz 11.33.1. Jede σ-Algebra ist m
- Seite 48 und 49: Also ist die Abbildung x ∈ X ↦
- Seite 50 und 51: Wir zeigen, dass λ σ-additiv ist:
- Seite 52 und 53: wachsende Folge von einfachen Funkt
- Seite 54 und 55: Satz 11.38. Seien (X, A, µ) und (Y
- Seite 56 und 57: Beispiel 1: Sei A ⊂ R n Lebesgue-
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- Seite 62 und 63: x 3ϕ 2x 2ϕ 1x 1Offensichtlich gil
- Seite 64 und 65: 1∫4. Sei E := C([0, 1], R) und
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- Seite 79 und 80: 11.11 Übungsaufgaben zu Kapitel 11
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- Seite 85 und 86: Aufgabe 11.29Begründen Sie, warum
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