3. wirtschaftsverkehr - Logistik Baden-Württemberg
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Neben der Finanzierungsfunktion kann eine streckenabhängige Erhebung von Benutzungsgebühren<br />
auch als verkehrliches Lenkungsinstrument eingesetzt werden, um die Infrastruktur<br />
besser auszulasten. Das Mittel hierfür ist ein zeitabhängiger oder in Abhängigkeit von der<br />
Auslastung gestaffelter Mautsatz, wie es bei den Trassenpreisen der Bahn bereits der Fall ist.<br />
Die Erhebung von Benutzungsgebühren kann auch ökologischen Zwecken dienen, zum<br />
Beispiel durch eine Spreizung der Mautsätze unter Emissionsgesichtspunkten. Dabei sind<br />
allerdings die erwünschten Primärwirkungen sehr genau mit den einhergehenden Sekundär -<br />
wirkungen (beispielsweise Verlagerungen in das nachgeordnete Netz und zunehmender<br />
Nachtverkehr) abzuwägen.<br />
Die Europäische Kommission hat im Juli 2008 mehrere Initiativen für einen umweltfreundlichen<br />
und nachhaltigen Verkehr vorgelegt. Den Mitgliedstaaten soll die Möglichkeit eröffnet<br />
werden, den Nutzern von Straßen zusätzlich zu der nach den Wegekosten ermittelten Maut<br />
auch die externen Kosten, die durch verkehrsbedingte Umweltverschmutzung, Lärmbelas -<br />
tung sowie Verkehrsstaus entstehen, anzulasten. Ziel dieser sogenannten Internalisierung der<br />
externen Kosten soll nach Auffassung der Europäischen Kommission die korrekte Preis -<br />
bildung im Verkehr und eine Durchsetzung des Verursacherprinzips sein. Die von der<br />
Europäischen Kommission vorgeschlagene Strategie wirft allerdings noch erhebliche<br />
methodische, praktische, konzeptionelle und politische Fragen auf. Sie ist aus diesem<br />
Grunde umstritten. Insbesondere dominiert derzeit eine einseitige Konzentration auf<br />
den Straßengüterverkehr, anstatt in einem ganzheitlichen Ansatz eine gerechte Verteilung<br />
der externen Kosten über alle Verkehrsträger und Emittentengruppen anzustreben.<br />
VERKEHRLICHE<br />
LENKUNGSFUNKTION<br />
ÖKOLOGISCHE<br />
LENKUNGSFUNKTION<br />
INTERNALISIERUNG<br />
EXTERNER KOSTEN<br />
<strong>3.</strong>5 VERKEHRSFINANZIERUNG<br />
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