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justus liebigs annalen der chemie

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74 Ziegler, Schenck und Krockow,und gleichzeitig destillieren bald erstarrende Öltröpfchen indie kälteren Teile des U-Rohrs. Die Hauptmenge <strong>der</strong> Substanzbleibt im Rückstand.Das Destillat bestand bei G ad am e r im wesentlichen ausCantharidin. Unser Destillat löste sich im Gegensatz zum Verhaltendes Cantharidins spielend leicht schon in sehr wenigÄther und roch intensiv nach Campher und war das Dienanhydrid(X III). Ob dies Destillat etwa in Spuren Cantharidinenthalten hat, haben wir in diesem Palle nicht festgestellt.Der dunkle Rückstand von <strong>der</strong> Schmelze erstarrte bereitsüber 100® weitgehend. W ir schüttelten ihn gleichzeitig m iteinigen Kubikzentimetern Sodalösung und etwas Äther.Krystallisiertes natürliches Cantharidin löst sich im Vergleichsversuchhierbei nicht. Unser Produkt ging völlig in Lösung.Aus <strong>der</strong> Sodalösung fiel beim Ansäuern ein weißes Krystallpulveraus, das noch stark bromhaltig war und sich als eineMischung von epi-Hydrobromcantharsäure und Cantharsäureherausstellte. Auch aus dem Äther ließ sich Cantharidin nichtgewinnen.3. P h y sio lo g isc h e A u stestu n g .Zur Blasenprobe verdunsteten wir zuerst bekannte kleine Voluminaeiner Acetonlösung von reinem Cantharidin auf einem möglichst engbegrenzten Bezirk <strong>der</strong> Haut (Oberseite des Unterarmee). In dieser Weisekann man aber selbst große Mengen Cantharidin auf die Haut bringen,ohne daß irgendein Effekt eintritt. Daraufhin haben wir dem Aceton5 Proc. Olivenöl beigemischt, so daß nach dem Verdunsten das Cantharidinin einem dünnen Ölfilm auf <strong>der</strong> Haut verblieb, und regelmäßig 0,1 ccm<strong>der</strong> Lösung vorsichtig Tröpfchen für Tröpfchen auf eine Stelle <strong>der</strong> Hautgebracht, wobei sich die Lösung etwa über einen Bezirk von 1—2 qcmverteilt. W ir deckten die Hautstelle dann mit einer hauchdüimen Gummifolieab und legten einen Schnellverband über. Nach 12 Stunden ist dieReaktion auf <strong>der</strong> Haut deutlich, worauf die Gummifolie unter dem Verbandbeseitigt wird. Nach weiteren 12— 24 Stunden ist die Blasenausbildung^uf dem Höhepunkt. Nach 5— 6 Tagen kann bei inzwischen eingetretenerVernarbung <strong>der</strong> Verband abgenommen werden. Nach 14 Tagen sind auchdie Narben verschwunden und es könnte grundsätzlich die gleiche Hautstellewie<strong>der</strong> zum Test benutzt werden, was wir aber nach Möglichkeitunterlassen haben. Sicherlich könnte man den Test durch Auflegen einerSchablone von bekannter Fläche weiter verschärfen und in <strong>der</strong> Empfindlichkeitsteigern. Davon haben wir aber abgesehen, da sich unser einfachesVerfahren als genügend leistungsfähig herausstellte.

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