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90In Anlehnung an einen Bericht des „Bundesverbands der Deutschen Industrie“ (BDI) werdenfolgende Handlungsmöglichkeiten der Industrie zur Sicherung der Rohstoffversorgung genannt[CH03]:Rückwärtsintegration und Beteiligungen im RohstoffbereichLangfristige Lieferverträge und PartnerschaftenDiversifikation der LieferbeziehungenKooperation im Einkauf, finanzielle AbsicherungsgeschäfteFrühes Erkennen und Reagieren auf eingeschränkte Verfügbarkeit von RohstoffenErhöhung der Energie-, Material- und Produktionseffizienz, Partnerschaften zwischenMitgliedern der WertschöpfungsketteEs wird explizit darauf hingewiesen, dass auf oligopolistische Strukturen bzw. Fusionen imRohstoffbereich am wirkungsvollsten auf multilateraler Ebene (z. B. WTO) reagiert werdensollte. Ein baldiger Erfolg „Rohstoffe und deren Produktion vermehrt in das Regelwerk desinternationalen Handels einzubinden“ wird jedoch kurzfristig als wenig realistisch eingeschätzt,daher wird auf Freihandelsabkommen als „Teilersatz“ gesetzt [CH03].Der „Grundlagenbericht Rohstoffe“ von 2013 [CH01] weist auf die außergewöhnlicheBedeutung der Schweiz als einen der weltweit größten Handelsplätze für Rohstoffe (Agrar-,Energie- und metallische Rohstoffe) hin. Der größte Teil des Handels wird als Transithandelabgewickelt, bei dem eine Ware die Schweizer Grenze physisch nicht überquert. DerRohstoffhandel ist dabei eng an die Finanzwirtschaft gebunden und von den allgemeinenRahmenbedingungen (z. B. behördlichen Regulierungen, steuerlichen Faktoren etc.) des Sektorsabhängig. Die Schweiz sieht sich dabei seit einigen Jahren in zunehmender Konkurrenz zu denHandelsplätzen Singapur und Dubai und versucht Strategien zu entwickeln, den heimischenHandelsplatz zu stärken. Der „Grundlagenbericht Rohstoffe“ [CH01] kommt zu dem Schluss,dass „die Schweiz bereits viel zur Gewährleistung eines sowohl wettbewerbsfähigen als auchintegeren Wirtschaftsstandortes einschließlich des Rohstoffhandelsplatzes unternimmt.Gleichzeitig gibt es Bereiche, in welchen das Engagement noch verstärkt werden kann undsoll.“ Siebzehn Punkte werden abschließend empfohlen, die zu einer Stärkung desHandelsplatzes und zu Verbesserungen u.a. im Bereich der Transparenz, der Regulierung undder Aufsicht im Rohstoffsektor führen sollen. Dies auch, um eine Schädigung derinternationalen Reputation der Schweiz zu vermeiden [CH01]. Die Schweiz plant eine möglicheUnterstützung gesetzlicher Transparenzinitiativen, wie die der EU und der USA, zu prüfen. Einesektorielle Regulierung wird es nach Aussage des Wirtschaftsministers nicht geben [CH 06].Jedoch wird laut „Berichterstattung und Aktionsplan Grüne Wirtschaft“ [CH07], die Schweizüber das „Bundesamt für Umwelt“ (BAFU), das „Eidgenössische Departement für auswärtigeAngelegenheiten“ (EDA) und das „Staatssekretariat für Wirtschaft“ (SECO) „die Möglichkeitvon Verhandlungen und Abschluss von internationalen Richtlinien, idealerweise in Form einesinternationalen Rohstoffabkommens prüfen“. Dieses soll zudem eineNachhaltigkeitsberichterstattung durch Unternehmen als auch ein Zertifizierungssystemvorsehen [CH07].Die Sicherung der Verfügbarkeit von metallischen Rohstoffen ist ein weiteres Thema derSchweizer Rohstoffpolitik. Im „Bericht zur Außenwirtschaftspolitik 2008 und Botschaften zuWirtschaftsvereinbarungen sowie Bericht über zolltarifarische Maßnahmen 2008“ [CH03], wird