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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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Die voraussichtliche Entwicklung im Jahr 2008 73<br />

schuss von rund 250 Mrd US-Dollar erzielte, eine leichte konjunkturelle Dämpfung erfahren. Mit<br />

einer Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von 10,0 vH bleibt die wirtschaftliche Dynamik jedoch<br />

weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.<br />

109. Für den Euro-Raum waren die Jahre 2006 und 2007 durch eine seit längerem nicht beobachtete<br />

wirtschaftliche Dynamik gekennzeichnet. Dies ist vor allem darauf <strong>zur</strong>ückzuführen, dass<br />

Mitgliedsländer mit einer in den Jahren davor eher schwachen Wirtschaftsentwicklung eine deutliche<br />

Belebung erfahren konnten, während die Volkswirtschaften mit einer seit längerem sehr starken<br />

wirtschaftlichen Expansion (Spanien, Griechenland und Irland) ihr Tempo mehr oder weniger<br />

beibehielten. Eine Zwischenstellung nimmt Frankreich ein, dessen Volkswirtschaft seit dem<br />

Jahr 2004 mit einer Rate zulegt, die sich in der Nähe von 2,0 vH bewegt.<br />

Eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung des Euro-Raums spielt eine in einer Reihe<br />

von Ländern seit Jahren ungewöhnlich starke Kreditexpansion. Dies gilt besonders für Griechenland,<br />

Irland und Spanien, wo die Kredite an die privaten Haushalte über mehrere Jahre hinweg mit<br />

Zuwachsraten von mehr als 20 vH ausgeweitet wurden. Da diese Mittel in hohem Maße am Immobilienmarkt<br />

investiert wurden, sind einige Länder des Euro-Raums (Irland, Niederlande, Frankreich<br />

und Spanien) mit einem im internationalen Vergleich sehr starken Anstieg der Immobilienpreise<br />

auch besonders anfällig für mögliche Korrekturen in diesem Bereich. Ein wichtiges Indiz,<br />

wie sich die Finanzkrise auswirken wird, sind die Ergebnisse des Bank Lending Survey der Europäischen<br />

Zentralbank vom September 2007. Darin zeigt sich zum einen, dass die Banken bei der<br />

Kreditvergabe generell strengere Maßstäbe anlegen, während sich zum anderen die Nachfrage der<br />

Haushalte für Immobilienkredite deutlich abschwächt.<br />

Berücksichtigt man dazu den seit einigen Monaten zu beobachtenden Rückgang der Stimmungsindikatoren<br />

im Unternehmensbereich (Schaubild 21, unteres Bild), so ist zu erwarten, dass die Bruttoanlageinvestitionen,<br />

die sich bis zuletzt noch sehr lebhaft entwickelten, im nächsten Jahr weniger<br />

dynamisch zunehmen werden. Als stabilisierender Faktor wirkt hierbei allerdings die nach wie<br />

vor sehr hohe Kapazitätsauslastung in der Industrie.<br />

Zu den belastenden Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung des nächsten Jahres zählt vor<br />

allem die Außenwirtschaft. Das Zusammentreffen einer schwächeren Weltkonjunktur mit einer<br />

realen effektiven Aufwertung des Euro um zuletzt rund 3 vH gegenüber dem Vorjahr wird dazu<br />

führen, dass sich der Euro-Raum nach einem leicht positiven Wachstumsimpuls durch die Außenwirtschaft<br />

in diesem Jahr einem dämpfenden Effekt im nächsten Jahr gegenüber sehen wird.<br />

Dass es trotz dieser Belastungen insgesamt zu keinem Abbruch des Wachstums im Euro-Raum<br />

kommen wird, ist auf eine Belebung des privaten Verbrauchs <strong>zur</strong>ückzuführen, der im nächsten<br />

Jahr an Dynamik gewinnen wird. Maßgeblich hierfür sind ein weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit<br />

in den Mitgliedsländern − nach einer eindrucksvollen Verbesserung in diesem und den beiden<br />

vorangegangenen Jahren − sowie steigende Nominaleinkommen. Diese Erwartung wird vor allem<br />

durch ein noch immer hohes Niveau des Indikators für das Verbrauchervertrauen gestützt. Insgesamt<br />

sieht sich der Euro-Raum im Jahr 2008 einer konjunkturellen Abkühlung gegenüber. Die<br />

Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts geht von 2,6 vH auf 2,1 vH <strong>zur</strong>ück.

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