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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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Öffentliche Haushalte: Erkennbare Erholung, verbleibende Risiken 263<br />

Die mittelfristige Haushaltsentwicklung der Gebietskörperschaften<br />

384. Betrachtet man die Entwicklung der Haushalte der Länder und Gemeinden im Zeitraum<br />

der Jahre 2007 bis 2011 − die entsprechenden Angaben stammen vom Bundesministerium der Finanzen<br />

− besteht Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Im Jahr 2007 wiesen die Länderhaushalte<br />

insgesamt einen Finanzierungsüberschuss auf. Zwar wird im kommenden Jahr mit dem Inkrafttreten<br />

der Unternehmensteuerreform zunächst mit einer um etwa 2,5 Mrd Euro erhöhten Nettoneuverschuldung<br />

der Bundesländer gerechnet. In den nachfolgenden Jahren sind die Defizite der Länder<br />

aber wieder rückläufig, oder es werden in der mittleren Frist insgesamt ausgeglichene Länderhaushalte<br />

erreicht oder sogar Haushaltsüberschüsse erzielt. Bei den Gemeinden ist über den gesamten<br />

Zeitraum bis zum Jahr 2011 von Finanzierungsüberschüssen auszugehen. Die verhaltene<br />

Entwicklung der Steuereinnahmen sorgt im Jahr 2008 bei den Gemeinden zwar für nur geringfügige<br />

Steigerungen auf der Einnahmeseite, die jedoch mit einer noch moderaten Ausgabenpolitik einhergehen.<br />

Beide Gebietskörperschaften haben zudem in ihrer Haushaltsplanung Risiken aus einer<br />

wachsenden Zinslast und erhöhten Personalausgaben ausreichend berücksichtigt. Positiv stellt sich<br />

die Entwicklung der Sachinvestitionsausgaben von Ländern und Gemeinden dar. Auf Länderebene<br />

werden diese im Jahr 2008 nochmals deutlich zunehmen, wenngleich nicht mehr ganz so stark wie<br />

im Jahr 2007. Ab 2009 verstetigt sich das Wachstum der Sachinvestitionsausgaben der Länder mit<br />

einer Zuwachsrate von 2 vH. Bei den Kommunen fällt der Zuwachs der Sachinvestitionsausgaben<br />

noch etwas stärker aus. Insgesamt sollten, sofern in den nächsten Jahren keine Rezession eintritt,<br />

sowohl die Länder als auch die Gemeinden als Ganzes Finanzierungsüberschüsse realisieren<br />

können.<br />

385. In der Finanzplanung des Bundes sind noch bis zum Jahr 2010, allerdings abnehmende, Finanzierungsdefizite<br />

ausgewiesen. Für das Jahr 2011 weist die mittelfristige Finanzplanung dann<br />

auch für den Bund einen ausgeglichenen Haushalt auf (Tabelle 36, Seite 264).<br />

386. Bei den einzelnen Ausgabenkomponenten werden die Personalausgaben des Bundes vor<br />

allem im Jahr 2008 ansteigen, da Tarifverhandlungen stattfinden und davon auszugehen ist, dass<br />

die Abschlüsse jenen der Privatwirtschaft in diesem Jahr folgen werden. Ebenfalls hat der Bund<br />

steigende Zinsausgaben berücksichtigt. Der laufende Sachaufwand, der sich zu großen Teilen<br />

aus den Vorleistungen des Staates zusammensetzt, wird im Jahr 2008 einmalig mit einer Rate von<br />

4,7 vH zunehmen und danach moderater wachsen. Grund für diesen deutlichen Ausgabenanstieg<br />

im nächsten Jahr ist die Ausweitung militärischer Beschaffungen. Mit einer Rate von 1,6 vH werden<br />

die laufenden Zuweisungen und Zuschüsse, die zu mehr als 50 vH an den Haushalt der Sozialversicherung<br />

transferiert werden, im Zeitraum der Finanzplanung ansteigen. Daneben ergeben<br />

sich insbesondere bei den Zuweisungen an das Ausland, die in den Bereich der Entwicklungshilfe<br />

fallen, im nächsten Jahr Ausgabensteigerungen in Höhe von 13,0 vH. Die Investitionsausgaben<br />

des Bundes hingegen gehen über den gesamten Planungszeitraum von 2007 bis 2011 sogar leicht<br />

<strong>zur</strong>ück. Die Haushaltsstruktur des Bundes verschlechtert sich zulasten der Investitionen. Ihr Anteil<br />

an den Gesamtausgaben des Bundes verringert sich von 8,9 vH auf 8,2 vH. Eine zukunftsorientierte<br />

Ausgabenpolitik sieht anders aus.

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