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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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72 Die wirtschaftliche Lage und Entwicklung in der Welt und in Deutschland<br />

Bei weiterhin rückläufigen Bauinvestitionen werden die Ausrüstungsinvestitionen im nächsten<br />

Jahr zu den Stützen der US-Konjunktur zählen. Die Investitionsneigung der Unternehmen wird<br />

zwar durch die Konsumschwäche belastet. Positive Impulse gehen jedoch von der Abwertung des<br />

US-Dollar aus. Gegenüber dem Oktober 2006 hat der nominale effektive Wechselkurs des US-<br />

Dollar etwa 7,5 vH an Wert verloren, so dass sich ein positiver Wachstumsbeitrag des Außenhandels<br />

ergeben wird. Dementsprechend wird der Abbau des Leistungsbilanzdefizits weiter voranschreiten:<br />

Mit 5,3 vH in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt wird es deutlich unter dem<br />

Höchstwert des Jahres 2006 von 6,2 vH liegen.<br />

Bei dem eher gedämpften konjunkturellen Bild für das Jahr 2008 wird es − trotz Abwertung und<br />

steigender Ölpreise − zu einem Rückgang der Inflationsrate auf 2,3 vH kommen. Die für die Politik<br />

der Federal Reserve in erster Linie relevante Kerninflationsrate dürfte knapp unter 2,0 vH liegen.<br />

Bei der relativ ausgeprägten Bereitschaft der US-Notenbank, auf negative finanzwirtschaftliche<br />

wie realwirtschaftliche Schocks rasch zu reagieren, sind weitere Zinssenkungen nicht auszuschließen.<br />

107. Trotz der Abwertung des Yen und einer sehr guten Weltkonjunktur ist es der japanischen<br />

Wirtschaft nicht gelungen, sich endgültig aus einer nahezu deflationären Situation zu befreien.<br />

Der Anstieg der Verbraucherpreise liegt in diesem Jahr nahe bei null und auch für das Jahr 2008<br />

wird keine wesentliche Veränderung des Preisniveaus erwartet. Dämpfend wirken eine leicht restriktiv<br />

ausgerichtete Fiskalpolitik und seit Jahren fast stagnierende Nominallöhne.<br />

Nach einer Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts von 2,0 vH im laufenden Jahr wird sich im<br />

kommenden Jahr die Abschwächung der Weltkonjunktur in einem merklichen Rückgang des Außenbeitrags<br />

bemerkbar machen, der nur bedingt durch eine etwas kräftigere Binnendynamik ausgeglichen<br />

werden kann. Positiv fallen hier lediglich die Investitionen ins Gewicht, die durch die<br />

verbesserte Gewinnsituation der japanischen Unternehmen begünstigt werden. Insgesamt wird die<br />

Zuwachsrate des Bruttoinlandprodukts im nächsten Jahr mit 1,7 vH etwas niedriger ausfallen als<br />

im Vorjahr.<br />

108. In China hat sich die wirtschaftliche Dynamik in diesem Jahr noch weiter verstärkt und zu<br />

einer auch für die Verhältnisse dieses Landes sehr hohen Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts<br />

von 11,7 vH geführt. Dabei werden die Befürchtungen einer Überhitzung, insbesondere auf den<br />

Vermögensmärkten, immer größer. Die Inflationsrate erreichte im September einen Wert von<br />

6,2 vH. Das grundlegende Problem der Wirtschaftspolitik dieses Landes besteht darin, dass der<br />

Versuch, den Wechselkurs der Landeswährung gegenüber dem US-Dollar zu kontrollieren, mit<br />

einer tendenziell zu expansiven Geldpolitik einhergeht. Dies kann auch durch eine Reihe restriktiver<br />

Maßnahmen wie mehrfache Erhöhungen des Mindestreservesatzes und der Leitzinsen sowie<br />

dem Wegfall der Exportförderung für zahlreiche Produkte nicht angemessen kompensiert werden.<br />

Die ungleichgewichtige Entwicklung des Landes spiegelt sich zudem in einem stärker zunehmenden<br />

Leistungsbilanzüberschuss wider, der im Jahr 2008 bei über 12 vH in Relation zum nominalen<br />

Bruttoinlandsprodukt liegen wird.<br />

Durch die Abschwächung der US-Konjunktur wird auch China, das in diesem Jahr rund 20 vH<br />

seiner Exporte in den Vereinigten Staaten absetzte und damit einen bilateralen Handelsbilanzüber-

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