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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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258 Finanzpolitik: Bislang auf gutem Weg<br />

die Ausgaben für Arbeitslosengeld II. Insgesamt gingen die monetären Sozialleistungen des Bundes<br />

um 5,4 vH <strong>zur</strong>ück.<br />

373. Der Bundestag beschloss zum 1. Juli 2007 eine Neuordnung des ERP-Sondervermögens.<br />

Der Bund übernimmt aus dem ERP-Sondervermögen Forderungen und Verbindlichkeiten in Höhe<br />

von jeweils 14,1 Mrd Euro, während für das Kreditmanagement weiterhin die KfW Bankengruppe<br />

zuständig ist, die aus dem ERP-Sondervermögen Eigenkapital in Höhe von 4,65 Mrd Euro sowie<br />

ein befristetes Nachrangdarlehen erhält. Für den Bundeshaushalt hat die Neuordnung insofern<br />

Konsequenzen, als aus dem ERP-Sondervermögen einmalig 2 Mrd Euro in den Bundeshaushalt<br />

eingestellt wurden, während der Bund Rechte an Rücklagen in Höhe von 1 Mrd Euro, die er bei<br />

der KfW hält, auf das ERP-Sondervermögen überträgt. Zudem übernimmt der Bund Risiken in<br />

Höhe von 1 Mrd Euro, für die das ERP-Sondervermögen Rückstellungen gebildet hatte. Die Eingliederung<br />

von Teilen des ERP-Sondervermögens in den Bundeshaushalt trägt Züge einer verdeckten<br />

Kreditaufnahme. Einmal erhält der Bund in diesem Jahr 2 Mrd Euro, während das Sondervermögen<br />

illiquide Forderungen erwirbt. Würden zudem bei einer Veräußerung der Forderungen<br />

die Erlöse nicht <strong>zur</strong> Deckung der Verbindlichkeiten eingesetzt, so würde die schuldenbegrenzende<br />

Intention von Artikel 115 Grundgesetz konterkariert.<br />

Einnahmen und Ausgaben der Länder, der Gemeinden und der Sozialversicherung<br />

374. Die Einnahmen der Länder stiegen in diesem Jahr mit einer Zuwachsrate von 8,0 vH. Ursache<br />

hierfür war zum einen die positive Entwicklung bei den direkten Steuern und der Umsatzsteuer,<br />

an deren Einnahmen die Länder über den Steuerverbund teilhaben. Daneben entwickelten sich<br />

aber auch die Einnahmen aus wichtigen Ländersteuern − Erbschaft- und Schenkungsteuer und<br />

Grunderwerbsteuer − überdurchschnittlich. Die Ausgaben der Länder nahmen um 2,3 vH zu, wobei<br />

Zuweisungen an die Kommunen aufgrund der hohen Steuereinnahmen überproportional wuchsen.<br />

Die Länderhaushalte insgesamt wiesen nach einer Nettoneuverschuldung von 10,7 Mrd Euro im<br />

Vorjahr sogar einen Überschuss auf. Trotz dieses positiven Finanzierungssaldos blieb die Haushaltsentwicklung<br />

innerhalb der einzelnen Länder aber sehr heterogen. Während Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen einen deutlichen Haushaltsüberschuss aufwiesen,<br />

verzeichneten die Stadtstaaten − mit Ausnahme von Hamburg − in diesem Jahr weiterhin<br />

hohe Finanzierungsdefizite.<br />

375. Ebenfalls erfreulich war die Haushaltsentwicklung bei den Gemeinden. Diese hatten bereits<br />

im Jahr 2006 einen insgesamt ausgeglichenen Haushalt vorgelegt und konnten auch im Jahr 2007<br />

ohne Neuverschuldung auskommen. Dieses Ergebnis ist insofern positiv zu bewerten, als das<br />

Haushaltsergebnis im letzten Jahr noch durch einige Sondereffekte, wie etwa durch den Verkauf<br />

der Wohnungsbaugesellschaft in Dresden sowie durch das rasante Wachstum des Gewerbesteueraufkommens,<br />

getrieben wurde. Nachdem sich die Zuwachsrate des Gewerbesteueraufkommens im<br />

Jahr 2007 etwas verlangsamt hat und keine weiteren Einmaleffekte bei den Einnahmen aus Veräußerungen<br />

aufgetreten sind, stehen die kommunalen Einnahmen nun auf einer stabileren Grundlage.<br />

Im Jahr 2007 stiegen die gesamten Einnahmen der Kommunen um 4,1 vH und die ihnen zufließenden<br />

Steuereinnahmen um 5,4 vH. Neben den Einnahmen sind allerdings auch die Ausgaben der<br />

Kommunen mit 4,7 vH wieder stärker gestiegen als in den Jahren zuvor. Der Zuwachs resultierte<br />

vor allem aus einer Ausweitung der kommunalen Investitionstätigkeit, während die Personalausgaben<br />

nur verhalten zunahmen. Bei den monetären Sozialleistungen, die sich hauptsächlich aus Sozi-

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