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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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462 Analyse<br />

Umverteilung<br />

722. Ein Vergleich der Konzentrationsmaße der Marktäquivalenzeinkommen mit denen der Nettoäquivalenzeinkommen<br />

erlaubt Rückschlüsse auf die Verteilungswirkungen des Steuer- und<br />

Transfersystems: Der Gini-Koeffizient der Marktäquivalenzeinkommen liegt für das Jahr 2005 in<br />

Deutschland um rund 19 Prozentpunkte über dem der Nettoäquivalenzeinkommen. Dies bedeutet,<br />

dass durch das staatliche Steuer- und Transfersystem die Ungleichheit der Markteinkommen gemessen<br />

am Gini-Koeffizient um rund 19 Prozentpunkte reduziert wird (Tabelle 59, Seite 458).<br />

723. Eine Analyse der Quotienten von individuellen Nettoäquivalenzeinkommen und Marktäquivalenzeinkommen<br />

ermöglicht eine Darstellung der relativen Wirkungen des Steuer- und Transfersystems<br />

in den verschiedenen Bereichen der Einkommensverteilung (Schaubild 94). Die hier betrachteten<br />

Steuern und Transfers umfassen die gezahlte Einkommensteuer, die geleisteten Sozialversicherungsbeiträge,<br />

die Sozialversicherungsrenten und die staatlichen Transfers (wie zum Beispiel<br />

Arbeitslosengeld, Kindergeld oder Leistungen der Pflegeversicherung). Da die Sozialversicherungsrenten<br />

und die staatlichen Transfers die wichtigsten Einkunftsarten der unteren Dezile<br />

darstellen, gewinnen die einkommensarmen Haushalte am stärksten durch die staatliche Umverteilung.<br />

Analog begründen die geringen Anteile der Sozialversicherungsrenten und der staatlichen<br />

Transfers an den höheren Einkommen, dass in den oberen Dezilen ein größerer Anteil an Netto-<br />

Schaubild 94<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0<br />

-1,0<br />

Relative Differenzen zwischen den Netto- und Marktäquivalenzeinkommen<br />

der einzelnen Dezile im Jahr 2005 1)<br />

2.Dezil 3.Dezil 4.Dezil 5.Dezil 6.Dezil 7.Dezil 8.Dezil 9.Dezil 10.Dezil<br />

1) Für die Darstellung wird die Differenz zwischen Netto- und Markteinkommen, bezogen auf das Markteinkommen sämtlicher Personen betrachtet<br />

und für die Dezile der Marktäquivalenzeinkommen dargestellt. Eine Abbildung des ersten Dezils ist nicht sinnvoll, zum einen weil der Anteil, um den<br />

das Nettoäquivalenzeinkommen das Marktäquivalenzeinkommen übersteigt, im Vergleich zu den übrigen Dezilen außerordentlich groß ist. Zum<br />

anderen hat ein Teil der Angehörigen des ersten Dezils ein Marktäquivalenzeinkommen von null, so dass die Berechnung eines Vielfachen ohne<br />

Ergebnis bleibt. Die Boxen erstrecken sich vom unteren bis zum oberen Quartil der betrachteten Verteilung, so dass die Hälfte der betrachteten<br />

Verteilung innerhalb, die andere Hälfte außerhalb der Box liegt. Die Linien in der Mitte jeder Box symbolisieren den Wert des Medians. Die äußeren<br />

Striche („Bärte”) reichen bis zum 1,5–fachen des Interquartilabstands vom Median weg.<br />

Lesehilfe: Für das dritte Dezil beispielsweise liegt das untere Ende der Box bei einem Wert von 0,5, was bedeutet, dass das Nettoeinkommen von<br />

drei Viertel der Personen im vierten Dezil ihr Markteinkommen um mindestens 50 vH übersteigt.<br />

© <strong>Sachverständigenrat</strong><br />

Quelle: SOEP<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0<br />

-1,0

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