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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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Methodische Erläuterungen 509<br />

TL Index der Tariflöhne im Produzierenden<br />

Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe<br />

USt Umsatzsteueraufkommen des privaten<br />

Sektors<br />

VSt Verbrauchsteuern (Tabaksteuer, Energiesteuer<br />

(bis 2005 Mineralölsteuer),<br />

Stromsteuer, Kaffeesteuer, Versicherungsteuer,<br />

Branntweinabgabe, Alkopopsteuer,<br />

Kraftfahrzeugsteuer, Biersteuer)<br />

3. Für die Konjunkturbereinigung des Saldos des Staatshaushalts bedarf es einer Quantifizierung<br />

des konjunkturellen Einflusses. Dies geschieht mittels eines disaggregierten Verfahrens. Dabei<br />

werden zunächst die konjunkturreagiblen Einnahmen und Ausgaben identifiziert. Auf der Einnahmeseite<br />

handelt es sich dabei um die Steuereinnahmen und die Beiträge zu den Zweigen der<br />

gesetzlichen Sozialversicherung, auf der Ausgabenseite neben den durch Arbeitslosigkeit bedingten<br />

Ausgaben auch im begrenzten Umfang um die Rentenausgaben und die Personalausgaben des<br />

Staates. Für jede dieser Größen wird dann eine entsprechende makroökonomische Bezugsgröße<br />

gesucht und diese um ihre konjunkturelle Komponente bereinigt. Für diese Bereinigung wird hier<br />

der Hodrick-Prescott-Filter (HP-Filter) mit einem Glättungsparameter von λ = 100 verwendet. Um<br />

hinreichend lange Zeiträume über mehrere Konjunkturzyklen hinweg <strong>zur</strong> Verfügung zu haben, ist<br />

es nötig, auch auf westdeutsche Daten nach dem ESVG 79 <strong>zur</strong>ückzugreifen. Diese werden mit den<br />

gesamtdeutschen Daten nach dem ESVG 95 verkettet. Dem Randwertproblem des HP-Filters wird<br />

dadurch Rechnung getragen, dass für das aktuelle Jahr und die zwei darauf folgenden Jahre Prognosen<br />

eingesetzt werden, wobei für einige Variablen Schätzer aus ARIMA-Modellen verwendet<br />

werden. Durch die Einbeziehung von Prognosedaten und aufgrund von Datenrevisionen ist es<br />

nicht ausgeschlossen, dass sich die Ergebnisse bei einer späteren Neuberechnung ändern können.<br />

4. Die Einnahmen des Staates werden um die konjunkturellen Komponenten beim Aufkommen<br />

der Umsatzsteuer, der Verbrauchsteuern, der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und der<br />

tatsächlichen Sozialbeiträge bereinigt.<br />

− Zunächst wird die Umsatzsteuer um den auf den Staatskonsum entfallenden Anteil bereinigt, da<br />

dieser annahmegemäß keinen konjunkturellen Einflüssen ausgesetzt ist. Als makroökonomische<br />

Bezugsgröße werden die nominalen Privaten Konsumausgaben gewählt. Die Aufkommenselastizität<br />

wird auf eins gesetzt. Damit ist die Annahme impliziert, dass sich die Aufteilung der Privaten<br />

Konsumausgaben auf Güter mit unterschiedlichen Umsatzsteuersätzen im Konjunkturverlauf<br />

nicht (wesentlich) ändert. Mit Hilfe des HP-Filters wird zunächst die relative Abweichung<br />

der Privaten Konsumausgaben von ihrer trendmäßigen Entwicklung bestimmt. Das Produkt<br />

aus dieser relativen Abweichung, der Aufkommenselastizität und dem tatsächlichen um<br />

die Konsumausgaben des Staates bereinigten Umsatzsteueraufkommen ergibt dann die konjunkturelle<br />

Komponente der Umsatzsteuer:<br />

K<br />

Abw<br />

USt = USt ⋅ nPK<br />

t<br />

− Die Verbrauchsteuern (Tabaksteuer, Energiesteuer (bis 2005 Mineralölsteuer), Stromsteuer,<br />

Kaffeesteuer, Branntweinabgabe, Alkopopsteuer (seit 2004), Biersteuer, Kraftfahrzeugsteuer<br />

und Versicherungsteuer) werden, da sie überwiegend als Mengensteuern ausgestaltet sind, auf<br />

die realen Privaten Konsumausgaben bezogen, wobei ebenfalls eine Aufkommenselastizität von<br />

eins unterstellt wird:<br />

K<br />

Abw<br />

VSt =<br />

VSt ⋅ rPK<br />

t<br />

t<br />

t<br />

t<br />

t

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