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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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Entwicklung der personellen Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland 455<br />

II. Entwicklung der personellen Einkommens- und<br />

Vermögensverteilung in Deutschland<br />

714. Die Umverteilung von Einkommen und Vermögen zählt in einer Sozialen Marktwirtschaft<br />

zu den genuinen Aufgaben der Wirtschaftspolitik. Daher wird in Deutschland durch das Steuer-<br />

und Transfersystem einschließlich der Systeme der sozialen Sicherung in beträchtlichem Umfang<br />

und über eine Vielzahl von Instrumenten und Kanälen umverteilt. Im Folgenden werden, unter<br />

anderem um die Zielgenauigkeit dieser Umverteilung beurteilen zu können, neben der Ungleichheit<br />

der Markteinkommen und Nettoeinkommen die Vermögensverteilung und die Einkommensarmut<br />

untersucht. Zudem werden die einzelnen Komponenten der Haushaltseinkommen isoliert,<br />

und es wird die Entwicklung der Einkommensanteile verschiedener Einkunftsarten analysiert.<br />

Datenbasis<br />

1. Einkommensverteilung<br />

715. Grundlage der folgenden Analysen sind Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).<br />

Seit 1984 werden private Haushalte in Deutschland im jährlichen Rhythmus auch zu ihrem Einkommen<br />

und ihrer sozialen Situation befragt. Im Jahr 2006 nahmen 12 499 Haushalte, die<br />

22 665 Einzelpersonen umfassten, am SOEP teil.<br />

Der Datensatz der Anfangsstichprobe wurde mittlerweile um sechs zusätzliche Stichproben erweitert.<br />

Dies betraf zum einen die Bevölkerung in den neuen Bundesländern im Jahr 1990, zum anderen<br />

im Jahr 1994 die sogenannte „Zuwandererstichprobe“. Um dem „Schwund“ der teilnehmenden<br />

Haushalte vorzubeugen, wurden in den Jahren 1998, 2000 und 2006 Auffrischungsstichproben integriert.<br />

Des Weiteren werden seit dem Jahr 2002 Haushalte aus einer speziellen Hocheinkommensstichprobe<br />

befragt. Von den sieben beschriebenen Stichproben werden hier sechs in die Betrachtung<br />

einbezogen. Jede erste Erhebungswelle einer Teilstichprobe des SOEP − so auch die des<br />

Jahres 2006 − wird aus den Berechnungen ausgeschlossen, da in diesen der Anteil von fehlenden<br />

Antwortangaben insbesondere beim Einkommen erhöht ist. Sowohl den einzelnen Personen als<br />

auch allen Haushalten, die am SOEP teilnehmen, werden spezielle Gewichtungs- oder Hochrechnungsfaktoren<br />

zugewiesen, wodurch sichergestellt wird, dass die Stichprobe eines jeden Jahres<br />

möglichst gut die Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt repräsentiert.<br />

Ungeachtet der ständigen Erweiterung der Datenbasis um neue Stichproben ist davon auszugehen,<br />

dass im SOEP, wie in allen Haushaltsbefragungen mit freiwilliger Teilnahme, die auskunftswilligen<br />

Haushalte in allen soziodemografischen Gruppen überproportional den mittleren Einkommensbereichen<br />

angehören und Haushalte mit sehr hohen und mit sehr niedrigen Einkommen daher<br />

nur un<strong>zur</strong>eichend erfasst werden. Demzufolge kommt es zu einem sogenannten Mittelstands-Bias<br />

(Becker und Hauser, 2003). In der hier vorliegenden Analyse wird im Gegensatz zu den Vorjahren<br />

die Hocheinkommensstichprobe des SOEP miteinbezogen, womit zumindest seit dem Jahr 2002<br />

fundierte Aussagen über den oberen Rand der Einkommensverteilung möglich sind.<br />

Einkommensbegriffe<br />

716. Die Abgrenzung der verschiedenen Einkommensbegriffe folgt den früheren Jahresgutachten:<br />

Die Markteinkommen der Haushalte setzen sich zusammen aus den Einkünften aus nicht selbstständiger<br />

und selbstständiger Erwerbstätigkeit, den Vermögenseinkünften aus Kapitalvermögen<br />

und Immobilienbesitz, den privaten Transfers und Renten sowie dem Mietwert selbst genutzten<br />

Wohneigentums (JG 2006 Ziffern 584 ff.). Addiert man zu den Markteinkommen der Haushalte

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