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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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Öffentliche Haushalte: Erkennbare Erholung, verbleibende Risiken 259<br />

alhilfeausgaben und den Unterkunftsleistungen für Bezieher von Arbeitslosengeld II zusammensetzen,<br />

kam es trotz der guten Konjunktur nicht zu einem Rückgang. Zwar stieg der Bundesanteil<br />

an den Kosten für Unterkunft für Bezieher von Arbeitslosengeld II von 29,1 vH auf 31,8 vH an,<br />

allerdings beantragte eine wachsende Zahl von Anspruchsberechtigten eine Übernahme dieser<br />

Kosten. Demgegenüber wurde Wohngeld, dessen Ausgaben von Bund und Ländern getragen werden<br />

und welches in den letzten sieben Jahren nicht erhöht wurde, seltener in Anspruch genommen.<br />

Schließlich wurden die Haushalte der Kommunen durch steigende Sozialhilfeausgaben belastet.<br />

376. Der Haushalt der Sozialversicherung wies in diesem Jahr einen Überschuss in Höhe von<br />

9 Mrd Euro auf. Auf der Einnahmeseite wurden die Kürzung des Bundeszuschusses für die Gesetzliche<br />

Krankenversicherung auf nun 2,5 Mrd Euro sowie die Verringerung der Rentenversicherungsbeiträge<br />

für die Empfänger von Arbeitslosengeld II durch die Abführung der einem Umsatzsteuerpunkt<br />

entsprechenden Einnahmen an die Arbeitslosenversicherung kompensiert. Der Reduktion<br />

des Beitragssatzes in der Arbeitslosenversicherung von 6,5 vH auf 4,2 vH standen eine Erhöhung<br />

der Beitragssätze <strong>zur</strong> Gesetzlichen Rentenversicherung um 0,4 Beitragssatzpunkte auf<br />

19,9 vH sowie eine Anhebung des durchschnittlichen Beitragssatzes <strong>zur</strong> Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

um 0,6 Beitragssatzpunkte gegenüber. Die Einnahmeseite der Sozialversicherung verbesserte<br />

sich aufgrund der Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung sowie der<br />

sozialversicherungspflichtigen Entgelte. Auf der Ausgabenseite machte sich die Erhöhung der<br />

Umsatzsteuer bemerkbar, die unter anderem für den Anstieg der sozialen Sachleistungen verantwortlich<br />

war. Insgesamt stiegen die Ausgaben der Sozialversicherung jedoch nicht, da die monetären<br />

Sozialleistungen aufgrund der verbesserten Arbeitsmarktsituation <strong>zur</strong>ückgingen. Die Ausgaben<br />

für das Arbeitslosengeld sanken auch deshalb, weil die Zahl der Altfälle auslief, die nach der Verkürzung<br />

der Bezugsdauer auf 12 Monate beziehungsweise 18 Monate für über 55-Jährige noch<br />

Anspruch auf eine längere Bezugszeit des Arbeitslosengelds hatten. Ferner nahm die Zahl der Personen,<br />

die von Arbeitslosengeld auf Arbeitslosengeld II wechselten, ab, so dass der Aussteuerungsbetrag,<br />

den die Bundesagentur für Arbeit an den Bund zu entrichten hat, um 38,7 vH <strong>zur</strong>ückging.<br />

Nachdem die Bundesagentur für Arbeit wieder einen Haushaltsüberschuss aufbauen und die<br />

meisten Krankenkassen ihr Defizit abbauen konnten, wies der Haushalt der Sozialversicherung<br />

auch in diesem Jahr Überschüsse auf.<br />

3. Haushaltskonsolidierung weit fortgeschritten<br />

377. Trotz der in diesem Jahr wieder etwas stärker gestiegenen staatlichen Ausgaben reduzierte<br />

sich die Staatsquote im vierten Jahr in Folge, da der Ausgabenzuwachs noch hinter der Entwicklung<br />

des nominalen Bruttoinlandsprodukts <strong>zur</strong>ückblieb (Tabelle 35, Seite 260). Die Steuerquote<br />

stieg in diesem Jahr aufgrund der Umsatzsteuererhöhung und einer günstigen Entwicklung bei den<br />

ertragsabhängigen Steuern deutlich auf 24,4 vH. Damit wird die moderate Ausgabenpolitik der<br />

letzten Jahre nun verstärkt von einer Erholung der staatlichen Einnahmen begleitet. Die Abgabenquote<br />

hingegen, die im Vergleich <strong>zur</strong> Steuerquote auch die Einnahmen aus Sozialversicherungsbeiträgen<br />

berücksichtigt, stieg in diesem Jahr etwas weniger stark von 39,6 vH auf 39,9 vH.<br />

378. Das Finanzierungsdefizit des Staates nahm in diesem Jahr deutlich ab, nachdem es bereits<br />

im Jahr 2006 auf 1,6 vH in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt gesunken war. Noch im<br />

März 2006 hatte der Ecofin-Rat beschlossen, das Defizitverfahren gegen Deutschland zu verschär-

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