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DAS ERREICHTE NICHT VERSPIELEN - Sachverständigenrat zur ...

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Ökonomische Begründungen für Eingriffe 417<br />

650. Allerdings würde es nicht genügen, nur die Beteiligungen ausländischer Staatsfonds an deutschen<br />

Unternehmen infrage zu stellen. Falls eine aktive Industriepolitik als Instrument einer strategischen<br />

Außenhandelspolitik auf den Verbleib der Gewinne der geförderten Unternehmen im<br />

eigenen Land abzielt, dann setzt dies nationale Anteilseigner voraus und richtet sich letztlich gegen<br />

alle ausländischen Beteiligungen. Die Aktien vieler deutscher Großunternehmen befinden sich<br />

heute schon zu erheblichen Teilen in Händen ausländischer Investoren. Bei den deutschen DAX-<br />

Unternehmen belaufen sich die betreffenden Zahlen in der überwiegenden Mehrzahl auf mehr als<br />

40 vH und liegen etwa im Fall der Deutschen Börse oder von Adidas sogar über 80 vH (Tabelle<br />

56). Die Leitungsgremien dieser Unternehmen selbst haben diese Entwicklung seit Anfang der<br />

1990er Jahre aktiv gefördert, und dies entsprach ebenso politisch gewollten Intentionen, die so genannte<br />

Deutschland AG aufzulösen.<br />

Auslandsbesitz bei ausgewählten DAX-Unternehmen 1)<br />

Anteile in vH<br />

Gesellschaft vH Stichtag<br />

Adidas AG ........................................................ 88,0 Februar 2007<br />

Allianz SE ......................................................... 59,1 September 2007<br />

BASF AG ......................................................... 46,0 März 2006<br />

Bayer AG .......................................................... 73,0 Oktober 2006<br />

BMW AG 2) ............................................................... 36,9 Oktober 2007<br />

Commerzbank AG ............................................ 55,0 Dezember 2006<br />

Daimler AG ...................................................... 56,4 Dezember 2006<br />

Deutsche Bank AG ........................................... 46,0 Dezember 2006<br />

Deutsche Börse AG .......................................... 84,0 Dezember 2006<br />

Deutsche Lufthansa AG .................................... 37,4 September 2007<br />

Deutsche Post AG ............................................. 39,6 Oktober 2007<br />

Deutsche Telekom AG ...................................... 41,0 Dezember 2006<br />

E.ON AG .......................................................... 54,1 Juni 2007<br />

Linde AG 2) ................................................................ 34,8 Dezember 2005<br />

MAN AG .......................................................... 42,0 Dezember 2006<br />

Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft ...... 69,1 Juni 2007<br />

RWE AG 2) ................................................................ 42,0 Juli 2007<br />

SAP Deutschland AG & Co KG ....................... 39,2 Januar 2007<br />

Siemens AG ...................................................... 53,5 September 2006<br />

Volkswagen AG ................................................ 23,9 Dezember 2006<br />

Tabelle 56<br />

1) Quellen: Angaben auf der Homepage der jeweiligen Aktiengesellschaft (Stand: Oktober 2007).–<br />

2) Anteil der ausländischen institutionellen Investoren.<br />

651. Im Hinblick auf eine Unterscheidung zwischen Gewinnanteilen und Kontrollkompetenzen<br />

der betreffenden Unternehmensanteile spielt es aus der Sicht eines Unternehmensvorstands oder<br />

des Aufsichtsrats keine Rolle, ob eine Gewinnausschüttung an einen Aktionär im Inland oder im<br />

Ausland überwiesen wird. Es ist aber von Bedeutung, ob der betreffende Investor in der Lage ist,<br />

auf die Entscheidungen des Unternehmens Einfluss zu nehmen. Solange es sich um Aktien im<br />

Streubesitz handelt, muss er sich nicht besonders darum kümmern. Handelt es sich aber um einen

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