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TEXT: TANJA GRUBER<br />
FOTO: MARTIN GUGGENBERGER<br />
GERLOSER VOLLBLUT<br />
MUSIKANT „MICHL“ DAXER<br />
Michael alias „Michl“ Daxer ist ein Gerloser Vollblutmusikant, der heute noch im Einsatz ist! Herzlich werden wir in<br />
der Gerlos von Michael „Michl“ Daxer und seiner Frau Antonia empfangen. Michl hat an diesem Tag extra für uns<br />
seine Lederhose ausgepackt. Er schaut aus wie das blühende Leben. Das Ehepaar Daxer hat vier Kinder und drei<br />
Enkel. Sie feiern nächstes Jahr ihre Goldene Hochzeit.<br />
ALBIN FANKHAUSER<br />
IM MUSIHOAGACHT<br />
Wir leben im Tal der Musik mit vielen<br />
einzigartigen Musiktalenten. Auch für<br />
diese Ausgabe der „Zillachtolarin“ haben<br />
wir wieder ein Unikat der Volksmusik<br />
besucht. In der Gerlos öffnete uns<br />
Michl Daxer mit seiner sympathischen<br />
Frau Antonia die Tür. Michl hat eine einzigartige<br />
Stimme, spielt Bassgitarre und<br />
Trompete. Er spielte in den Formationen<br />
„Gerloser Jodlertrio“ und „Willi Kröll<br />
und die SKILEHRER aus dem Zillertal“.<br />
Auch heute steht er noch auf der Bühne<br />
und kann sich ein Leben ohne Musik<br />
nicht vorstellen.<br />
.<br />
110 Zillachtolarin<br />
„Nicht selbstverständlich bei einem Musikanten“,<br />
wird gleich am Anfang geschäkert.<br />
Der Gerloser Musikant freut sich über<br />
den Besuch von Albin Fankhauser von den<br />
„Zillertaler Mandern“.<br />
„Kemts eina Rauthäusler, i gfrei mi, dass<br />
do seits!“ Die zwei Vollblutmusikanten<br />
wissen viel voneinander und tauchen in<br />
der gemütlichen Küche ein in die Vergangenheit<br />
von Michl. „Früher hattest du<br />
eine Skischule in der Gerlos und ich habe<br />
auf der Hochzeit einer deiner Töchter<br />
gespielt“, eröffnet Albin das Gespräch.<br />
Michl hat eine einzigartige Stimme. „Mit<br />
13 Jahren habe ich begonnen, beim Peter<br />
Kupfner Trompete zu lernen.“ Gelernt hat<br />
er ein halbes Jahr und ist dann gleich ausgerückt.<br />
Die Bassgitarre hat er sich selbst<br />
beigebracht. „Seine Stimme hat er bestimmt<br />
von seiner Mutter, die eine sehr<br />
gute Sängerin war“, erzählt Frau Antonia.<br />
Von 1960 bis 1996 spielte er bei der Gerloser<br />
Blasmusik. Bekannt ist er dort vor allem<br />
für sein Trompetentalent. „Früher habe<br />
ich viel mit Ferry Strassl musiziert, dem bekannten<br />
Tiroler Musiker und Musiklehrer.<br />
Sein Sohn Gernot ist heute der jüngste Harmonikabauer.<br />
Ferry war in den 60er-Jahren<br />
immer wieder da auf Urlaub. Ich habe ihm<br />
sehr viele alte Lieder beigebracht“, erinnert<br />
sich Michl gerne zurück.<br />
„Aber auch bei den Schuhplattlern warst<br />
du im Einsatz oder?“, fragt Albin nach. „Ja<br />
ich war der Schuhplattlerboss vom Trachtenverein<br />
Gerlos von Mitte der 60er bis<br />
1975. Da könnte ich euch Geschichten<br />
erzählen. Wir waren an zig Orten auf der<br />
Welt, in Holland, in Deutschland, und<br />
sind sogar im Hilton Hotel in Athen aufgetreten“,<br />
kommt Michl ins Schwärmen.<br />
„Dann haben wir das „Gerloser Jodlertrio“<br />
gegründet. „Charly vom 'Duo Montana'<br />
war von Anfang an dabei. Der Alfred hat<br />
dann das Hotel übernommen und für ihn<br />
ist der Ziehharmonikaspieler Herbert Kellauer<br />
dazugekommen.“