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Übermütige Jungtiere und Freude über den<br />
Sommer<br />
Abseits solcher Großveranstaltungen machen<br />
sich Melker und Helfer hoch über<br />
Zellberg bereit, um eine überschaubare<br />
Herde von 19 Kühen von ihrem Sommerquartier<br />
wieder sicher nachhause zu bringen.<br />
Ja, es geht auch anders. Viereinhalb<br />
Monate Urlaub fern des gewohnten Stalls<br />
sind dann zu Ende. Was Anfang Juli ‚in den<br />
Söggen’ begonnen hat, und während des<br />
Sommers auf der Pigneitalm (rund 2.200<br />
m) seine Fortsetzung gefunden hat, das endet<br />
im goldenen Herbst mit einem Festtag<br />
am Mihlahof. „Es war ein guter Sommer.<br />
Wir haben keinen Grund zum Jammern.<br />
Im Gegenteil. Wir dürfen uns freuen. Die<br />
Tiere und wir sind von Krankheit und Unfällen<br />
verschont geblieben. Was will man<br />
mehr?“, fasst Hanser zusammen. Und während<br />
wir mit ihm sprechen, überspringt eines<br />
der Jungtiere mit einem gewagten Satz<br />
den Weidezaun, streift den Buschen ab und<br />
bleibt für einige Zeit unauffindbar. „A so a<br />
78 Zillachtolarin<br />
Teifl“, schreit ihm Georg Hanser hinterher.<br />
Der Bruder des Bauern ist seit vielen Jahren<br />
Melker. Er kümmert sich ganzjährig<br />
um das Vieh. Für den 59jährigen ist es der<br />
zwanzigste Almsommer. Mindestens. „Und<br />
ausgerechnet der war im Sommer einer<br />
der feinsten“, sagt Georg kopfschüttelnd.<br />
Wenig später büchst eine weitere Kuh aus,<br />
gesellt sich aber kurz darauf samt Kopfschmuck<br />
zu den anderen Kühen.<br />
Unfallfreier Almsommer<br />
„Bei den jungen Kühen kommt das immer<br />
wieder vor. In den Monaten hier haben sie<br />
sich an eine gewisse Freiheit gewöhnt, und<br />
dann will man ihnen etwas Undefinierbares<br />
auf den Kopf binden. Es ist ihr erster<br />
Almabtrieb. Aber ich bin immer froh, wenn<br />
nichts passiert“. Verletze sich eines der Tiere<br />
bei so einer Aktion, dann könne es auch<br />
dessen tragisches Ende bedeuten. Und<br />
dann würde die Heimfahrt zu einer traurigen<br />
Angelegenheit, so der 49jährige Josef<br />
Hanser. Aber solange alles gut gehe, bringe<br />
man die Freude über einen geglückten<br />
Almsommer in Form der Buschen bei der<br />
Heimfahrt zum Ausdruck. So sei es immer<br />
schon gewesen und so werde man es auch<br />
in Zukunft machen. „Als meine Mutter vor<br />
zwei Jahren starb, haben wir nur die Leitkuh<br />
geschmückt und diesen Buschen zusätzlich<br />
mit einer schwarzen Schleife versehen. Alle<br />
anderen Kühe blieben in diesem Jahr ungeschmückt.<br />
Aus Respekt und zum Dank.<br />
Denn für meine Mutter war es immer einer<br />
der schönsten Tage des Jahres. Wenn nicht<br />
überhaupt der Schönste “.<br />
Der Herbst von seiner schönsten Seite<br />
Weithin sichtbar leuchten goldgelbe Lerchen.<br />
Einige ihrer feinen Nadeln finden<br />
sich am Waldboden. Auch Fichten und<br />
Zirben umgeben das Weidegebiet. Der<br />
Tannenhäher (auch „Hätz’n“ oder „Zirbengratsch“<br />
genannt) hat schon ganze Arbeit<br />
geleistet, denn auf den mächtigen Zirben<br />
sind so gut wie keine Zapfen („Zich’n“)<br />
mehr zu finden. Nur ein paar leere Exemp