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TEXT: TANJA GRUBER<br />

FOTO: MARTIN GUGGENBERGER<br />

TAGE, DIE DAS LEBEN<br />

LEBENSWERT MACHEN<br />

An einem Herbsttag um 9 Uhr in der Früh in Uderns. Vorfreude, jedoch auch ein wenig Angst mit im Gepäck:<br />

Was erwartet uns? Wie reagieren die Menschen auf uns? Wie sollen wir mit ihnen umgehen?<br />

„Die Zillachtolarin“ hat die Ehre, über ein einzigartiges Projekt zu berichten: „Caritas und Du im Betrieb“.<br />

Die großen Glastüren des Caritas-Zentrums<br />

Zillertal öffnen sich und jeder Zweifel verschwindet<br />

sofort. Barbara Kainzner-Abendstein,<br />

die seit Kurzem die Leitung des Hauses<br />

über hat, und ihr Team empfangen uns<br />

herzlichst.<br />

„Wir haben uns damals zusammengesetzt<br />

und bei Gesprächen herausgehört, was die<br />

Menschen mit Behinderung gerne beruflich<br />

machen würden. Anfangs kamen interessante<br />

Antworten, wie Moderatorin oder<br />

Schauspielerin“, erzählt Barbara. „bald<br />

wurde es aber konkreter und wir konnten<br />

für fast jeden eine passende Aufgabe finden“,<br />

meint sie weiter und erklärt, dass dies<br />

allerdings nur durch die Bereitschaft der Betriebe<br />

möglich war, welche diese Aktion so<br />

großartig unterstützen.<br />

Auf einmal betritt Michaela Zottl den Raum<br />

- im Caritas-Zentrum nennen sie alle<br />

liebevoll Michi. Sie strahlt bis über beide<br />

Ohren, denn Michi weiß ganz genau, heute<br />

geht es wieder zu ihrer Arbeitsstätte, dem<br />

„Wöscherhof“ in Uderns. Einmal in der Woche<br />

kann Michi dort für ein bis zwei Stunden<br />

mithelfen. Auf die Frage hin, was sie denn<br />

dort so macht, schießt es aus der Mayrhofnerin<br />

heraus wie aus der Pistole: „Wäsche zusammenlegen,<br />

aufräumen, putzen und vor<br />

allem viel mit Martina reden.“ Martina ist<br />

Rezeptionistin seit jeher im Wöscherhof und<br />

hat sich dazu bereit erklärt, Michi einmal in<br />

der Woche, bei ihrer Arbeit zu „betreuen“.<br />

„Mir gibt es so viel, Michi einmal in der Woche<br />

zu treffen. Wir zwei haben immer sehr<br />

viel zu quatschen“, schmunzelt Martina.<br />

Auch die Chefleute Sabine und Andreas<br />

Daigl unterstützen das Projekt sehr gerne.<br />

Wir begleiten Martina und Michi nach einer<br />

liebevollen Begrüßung in die Wäscherei,<br />

wo auf Michi schon unzählige Handtücher<br />

aus dem Trockner warten, die zusammengelegt<br />

gehören. Von unserem Fotografen lässt<br />

sich Michi auch nicht aus der Ruhe bringen.<br />

Sobald es heißt „Foto!“, kommt von ihr ein<br />

herzliches „Cheese“.<br />

„Als Belohnung nach getaner Arbeit darf<br />

sich Michi immer was vom köstlichen Buffet<br />

aussuchen oder wir trinken eine Limo zusammen“,<br />

erzählt Martina. Die beiden sind<br />

ein super Team und freuen sich jede Woche<br />

aufeinander. „Ich finde es ein tolles Projekt<br />

und ich mache es von Herzen gerne. Nicht<br />

nur ich kann Michi so viel Freude schenken,<br />

auch ich gehe immer mit Freude im Herzen<br />

116 Zillachtolarin

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