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kocht er aber mit wenigen Bestandteilen,<br />

„ein paar Sachen, die gewaltig sind.“ Zudem<br />

äußert der Koch Bedenken, wenn die<br />

Zutatenliste auf dem Teller überhand nimmt:<br />

„Ich glaube, dass die Leute dann überfordert<br />

sind, dass sie nicht mehr wissen, was<br />

auf dem Teller ist.“ Daher ordnet er seine<br />

Gerichte klar strukturiert an, auch vor Hausmannskost<br />

schreckt der 22-Jährige nicht<br />

zurück. „Mach ein normales Erdäpfelpüree<br />

mit einem Packerl – und vielleicht noch ein<br />

paar Holunderbeeren dazu. Mehr brauchst<br />

du nicht.“<br />

Von der Alm in die Küche<br />

Sind hochwertige Zutaten eine notwendige<br />

Basis für ein Gericht, oder hängt schlussendlich<br />

alles am Können des Koches? „Ohne<br />

gute Zutaten schaffst du gar nichts“, antwortet<br />

Sebastian auf die Frage, „das merkt<br />

man sofort. Zum Beispiel beim Tafelspitz<br />

am Fleisch. Du kochst es im selben Topf,<br />

das eine ist zäh, das andere nicht.“ Somit<br />

ist ohne ein dementsprechendes Produkt<br />

für den Koch auch keine Qualität am Teller<br />

möglich. Dabei spielt auch die Herkunft der<br />

Zutaten eine große Rolle, Regionalität steht<br />

am Plan. Die Hotelküche bezieht zum Beispiel<br />

das Lamm ausschließlich vom Michalna<br />

Hof aus Vorderlanersbach. Dort werden<br />

die Tiere mit Muttermilch aufgezogen und<br />

anschließend mit aromatischem Bergheu<br />

gemästet. Noch in Tux wird das Nutztier<br />

dann geschlachtet. „Das ist natürlich gewaltig“,<br />

freut sich der Lanersbacher über<br />

die Qualität, „beim Michalna Hof oben, da<br />

weiß ich, dass es passt. Da weiß ich, wo das<br />

Produkt herkommt.“<br />

Das Tuxer Berglamm bildete auch die<br />

Grundlage für seinen Hauptgang, die Schulter,<br />

Brust und Huft hat er in diesem Gericht<br />

verarbeitet. Dazu gesellen sich gegrillte Jakobsmuscheln,<br />

Oliven-Erdäpfelpuffer und<br />

Kürbis – vollendet wird der Teller mit Minze.<br />

Ein filigranes Spiel ist auf dem Teller zu<br />

sehen, jede einzelne Komponente wird auf<br />

dem Porzellan arrangiert.<br />

Ein Beruf mit unbegrenzten Möglichkeiten<br />

Mit 22 Jahren führt der Lanersbacher die<br />

Küche des Aktiv- und Wellnesshotels Bergfried,<br />

er hat aber auch schon einige andere<br />

Wirkungsstätten des Landes von innen gesehen.<br />

Klassisch schloss er eine Lehre zum<br />

72 Zillachtolarin

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