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Die Familie Mauracher verlegte später die<br />
Orgelwerkstätte nach Salzburg. Karl Mauracher<br />
aber lebt im Gedenken der Zillertaler<br />
nicht so sehr als Orgelbauer, sondern<br />
viel mehr als Überbringer des Liedes „Stille<br />
Nacht“, dessen Schönheit er als erster erkannte,<br />
weiter.<br />
Im Zillertal begann damals gerade die große<br />
Zeit der Nationalsänger. Die Zillertaler,<br />
die bisher als Händler mit Handschuhen<br />
und Ölen kreuz und quer durch die deutschen<br />
und europäischen Länder gezogen<br />
waren, wurden zu Boten des Tiroler Liedes<br />
und überall ihrer schönen Stimmen wegen<br />
gefeiert. Neben den Geschwistern Rainer in<br />
Fügen teilte Karl Mauracher das Lied auch<br />
den Sängern der Familie Strasser aus Laimach<br />
mit.<br />
Als im Herbst 1822 Kaiser Franz I. von Österreich<br />
und Zar Alexander I. von Russland<br />
im alten Fügener Schloss als Gäste des Kammerherrn<br />
Graf Ludwig von Dönhoff weilten,<br />
sangen die Rainer vor den Majestäten. Sie<br />
hatten sich wegen Angst und Lampenfieber<br />
hinter einem Vorhang aufgestellt, aber der<br />
Zar war von ihrem Gesang so begeistert,<br />
dass er sie hervorholte und zu einem Besuch<br />
nach Petersburg einlud. Den Zar sahen<br />
die Rainer nicht mehr, aber nach Russland<br />
kamen sie trotzdem, und es dürften auch sie<br />
» Stille Nacht<br />
galt lange<br />
als Tiroler<br />
Volkslied.«<br />
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Erinnerungsorte, Entstehung und Verbreitung<br />
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Erhältlich im Buchhandel oder unter<br />
editiontirol@gmail.com bzw.<br />
Tel./Fax 0043 (0) 5337/62453<br />
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