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60 SCHWERPUNKT<br />
<strong>DER</strong> MITTELSTAND. 1 | <strong>20</strong><strong>20</strong><br />
So meistern Sie Krisen<br />
Nach Jahren starker Konjunktur verdichten<br />
sich die Anzeichen eines wirtschaftlichen<br />
Abschwungs. Wie soll man mit Krisen<br />
umgehen? Und wie geht es weiter, wenn sich<br />
eine Insolvenz nicht vermeiden lässt?<br />
Nach Zeiten des erfolgreichen Wachstums und guter Gewinne<br />
zeigen sich für viele Unternehmen dunkle Wolken am Horizont.<br />
War es <strong>20</strong>07/8 die Subprime- und Bankenkrise in den<br />
USA, können es heute Handelskriege und die Umwälzungen in der<br />
Automobilindustrie sein, die den Ausschlag geben. Manche Unternehmen<br />
sind schon mittendrin im Sturm, je nach Branche stellt sich<br />
das Bild zurzeit sehr unterschiedlich dar.<br />
Im Prinzip nichts Neues. Auf Wachstums- und Boomphasen folgen<br />
stets Phasen des wirtschaftlichen Rückgangs, auf die dann wieder<br />
Wachstumsphasen folgen. Immer wieder das Gleiche, und doch immer<br />
wieder neu. Wie sonst kann man sich die steigenden Insolvenzen<br />
in einer Rezession erklären. Eigentlich müsste es den Unternehmen<br />
doch leichtfallen, Krisenanzeichen zu erkennen und rechtzeitig<br />
zu reagieren.<br />
Gründe für Insolvenzen<br />
Zu den Hauptursachen von Insolvenzen zählen ein unzureichendes<br />
Controlling und Liquiditätsmanagement, ein falscher Führungsstil<br />
und Fehler bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens.<br />
Darüber hinaus entstehen viele Unternehmenskrisen und Insolvenzen<br />
durch unerwartete Ereignisse, plötzliche Marktveränderungen,<br />
Zahlungsschwierigkeiten von Kunden oder Versorgungsprobleme<br />
bei Lieferanten. Natürlich kann man sich nicht auf alle Eventualitäten<br />
vorbereiten oder sich gegen diese versichern.<br />
Es gibt aber noch eine weitere Ursache, mit der Unternehmer unbewusst<br />
zur Verschärfung von Krisen beitragen: Sie wollen die Zeichen<br />
nicht erkennen, sie glauben, alles alleine besser zu können, sie haben<br />
nicht den Mut, unangenehme Wahrheiten anzuerkennen und sich<br />
professionelle Unterstützung zu holen. Viele glauben, dass sich mit<br />
Willen, Durchhalteparolen und Hoffnung schwierige Zeiten durchstehen<br />
lassen. Das mag manchmal richtig sein. Aber der Hauptgrund<br />
für Unternehmensinsolvenzen ist diese abwartende Haltung. Rechtzeitig<br />
erkannt und angepackt, lassen sich viele Probleme proaktiv lösen.<br />
Oft kommen Unternehmen aber erst dann zur Beratung, wenn<br />
es schon zu spät ist.<br />
Woran kann man Krisen erkennen?<br />
Rückläufige Umsätze und Absätze, sinkende Erträge oder Verluste<br />
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