Desmotronic
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7 Zusammenfassung<br />
In der Studie wurde ein Vibrationstrainingprogramm über fast 5 Wochen in die<br />
spezielle Vorbereitungsphase eines Profi-Eishockeyspielers der Deutschen<br />
Eishockey Liga (DEL) integriert. Das Trainingsprogramm für obere und untere<br />
Extremitäten wurde dem traditionellen Trainingsplan nachempfunden. Es wurde<br />
untersucht, ob der Einsatz eines Vibrationstrainings im Leistungssport grundsätzlich<br />
zu rechtfertigen ist. Für den Untersuchungszeitraum ersetzte der Athlet, Mike<br />
Pellegrims, seine Krafttrainingsroutine vollständig. Die Übungen und<br />
Belastungsnormative des Trainingsprogramms wurden in Absprache mit dem<br />
Athleten konzipiert. Über eine offene Belastungsgestaltung war es im Sinne einer<br />
optimalen Leistungssteuerung möglich, Belastungsmodifizierungen vorzunehmen.<br />
Die Saisonvorbereitung und Leistungsentwicklung des Athleten stand im<br />
Vordergrund. Über dieses Untersuchungsdesign konnten zusätzliche Erkenntnisse<br />
über eine wirkungsvolle Integrierung eines Vibrationstrainings in den<br />
Trainingsprozess gewonnen werden. Die Leistungsdiagnostik dieser Einzelfallstudie<br />
bestand aus einem Eingangs- und Endtest und 3 wöchentlichen Zwischentests,<br />
welche Anpassungen der isometrischen Maximalkraft, Sprungkraft und<br />
eishockeyspezifischen Antrittsfähigkeit überprüften. Ausschlaggebend für<br />
Belastungsmodifizierungen im Trainingsplan waren neben den erhobenen<br />
Befindlichkeitsangaben die Diagnostikergebnisse. Die Sprungkraftdiagnostik<br />
umfasste den Squat Jump, den Counter- Movement- Jump in einbeiniger und<br />
beidbeiniger Ausführung, sowie den Drop Jump. Über Kurzsprintdistanzen (5 m, 10<br />
m, 20 m, 30 m) wurde die Antrittsfähigkeit erfasst. Die isometrische Maximalkraft<br />
wurde in 2 Kniegelenkswinkeln (100°, 120°) an einer computergesteuerten<br />
Beinpresse ermittelt.<br />
Das Trainingsprogramm wurde mit einer Erregungsfrequenz von 40 Hz, einer<br />
Schwingungsamplitude von 4 mm und Belastungsumfängen von 3 Serien zu jeweils<br />
30 s begonnen. Im Zuge der Belastungssteigerungen wurde das Training als maximal<br />
intensiv empfunden, obwohl lediglich minimale Zusatzlasten verwendet werden<br />
konnten. Deutliche Überlastungssymptome in Form von Muskelkrämpfen in der<br />
Wadenmuskulatur, Schmerzen in der Beinrückseite, Müdigkeit und „schweren“<br />
Beinen waren festzustellen. Die Testwerte der Diagnostikelemente zeigten fast<br />
ausnahmslos rückläufige Entwicklungen (Maximalkraft 26 %, Sprungkraft 5 %). Der<br />
Übertrainingszustand führte in Trainingswoche 4 und 5 zu Belastungssenkungen. In<br />
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