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Desmotronic

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die während der Arbeit auftreten, gibt es im Vibrationstraining die Möglichkeit für<br />

den Trainierenden Belastungen aktiv zu dämpfen. Durch Muskelvorspannung und<br />

Körperhaltung können Dämpfungswerte verändert werden. Hierzu sind allerdings<br />

präzise Anleitungen zur Körperhaltung und Bewegungsausführung zu beachten. Vor<br />

dem Beginn eines Trainingsprogramms mit Vibrationen sollten geplante Übungen<br />

und allgemeine Sicherheitshinweise mit einer erfahrenen Person besprochen werden.<br />

Selbst die von Herstellern der Trainingsgeräte empfohlenen Übungen sind nicht<br />

immer gefahrlos anzuwenden. Hinweise zur Sicherheit werden für die eigene<br />

Untersuchung berücksichtigt und sind in der Methodik (s. Kapitel 4.4.2) aufgeführt.<br />

2.2.2 Allgemeine Wirkung von Vibrationen<br />

Bevor in Kapitel 2.2.3 ausgewählte Untersuchungen zur Wirkung von Vibrationen<br />

auf verschiedene Kraftparameter diskutiert werden, sollen in diesem Abschnitt<br />

zunächst grundlegende Wirkungsmechanismen von Vibrationen beschrieben werden.<br />

Die für eine Kraftentwicklung benötigte Aktivierung motorischer Einheiten wird<br />

über neuronale Prozesse gesteuert. Nach Grosser, Starischka, Zimmermann, Zintl<br />

(1993) werden grundsätzlich 2 Drittel der Kraft durch Frequenzierung, 1 Drittel<br />

durch Rekrutierung motorischer Einheiten erreicht. Frequenzierung ist definiert als<br />

die Anzahl der neuronalen Impulse pro Zeiteinheit. Unter Rekrutierung ist die<br />

Anzahl erfasster motorischer Einheiten gemeint. In intensiven Bereichen werden zur<br />

maximalen Kraftentwicklung motorische Einheiten gleichzeitig entladen<br />

(Synchronisation). Untersuchungen (Lippold et al 1957, Burke 1976) beweisen die<br />

zentrale Rolle des Dehnungsreflexes zur Auslösung einer Synchronisation. In<br />

Studien führt die Stimulation des Muskels mit Frequenzen von mindestens 20 Hz zu<br />

einer tonischen Reflexkontraktion, also einer Überlagerung von Dehnungs-<br />

Verkürzungszyklen statt. Eine verstärkte Kraftentwicklung wird erreicht. Dieser<br />

Mechanismus wurde von Eklund, Hagbarth (1966) entdeckt und als Tonischer<br />

Vibrations Reflex (TVR) bezeichnet. Die Erregungsfrequenzen und der<br />

Spannungszustand der Muskulatur haben Einfluss auf die Reaktion motorischer<br />

Einheiten. Martin, Park (1997) kamen durch EMG Messungen an der<br />

Handmuskulatur zu der Erkenntnis, dass eine mittlere Vorspannung in der belasteten<br />

Muskulatur zu einer maximalen Aktivierung führt. Eine weitere, wichtige Erkenntnis<br />

der Autoren bezieht sich auf die Möglichkeit durch Vibrationen motorische<br />

Einheiten schneller Muskelfasern (Ft- Fasern) mit hoher Erregungsschwelle, hoher<br />

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