MISSION DURCH MIGRATION
MISSION DURCH MIGRATION
MISSION DURCH MIGRATION
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
59 Wetzel, Geistlicher Aufbruch, 104.<br />
78<br />
Längerfristig muss für sie also eine echte Integration auch in den Gemeinden stattfinden.<br />
Vielleicht braucht es dazu die Zeitspanne einer ganzen Generation, da für die Eltern der<br />
Sprung in die Gastkultur zu gross ist. In dieser Zeit müssten sich die Plattformen für das<br />
geistliches Leben der Latinos den Bedürfnissen beider, der Eltern sowie der Kinder, ent-<br />
sprechend anpassen und verändern. Wetzel meint: “Wir werden zu lernen haben, dass<br />
Kirche Jesu Christi nicht diejenige Gestalt haben muss, zu der sie über Jahrhunderte in<br />
Europa gewachsen ist. 59<br />
3.4.3 Neue Missionsinitiativen fördern und Ressourcen zugänglich machen<br />
Der schon früher angesprochenen Kurzlebigkeit der Missionsinitiativen liegen oft auch<br />
finanzielle Überbelastung ihrer Heimatgemeinden zugrunde. Aber ihre Aufforderung an<br />
europäische Missionsgesellschaften zu echter Partnerschaft und realistischer, uneigennüt-<br />
ziger Vernetzung vorhandener Mittel und Kanäle verhallen meist unbeachtet. Die Struk-<br />
turen alteingesessener, westlicher Missionsgesellschaften sind kaum für eine solch dyna-<br />
mische Entwicklung ausgelegt. Obwohl sich die Lausanne Bewegung schon im Jahre<br />
1974 und später nochmals 1989 in Manila zu diesem Wechsel in der Missionsinitiative<br />
bekennt, reagieren westliche Missionsgesellschaften auf solche einschneidenden Forde-<br />
rungen eher schwerfällig. 60 Und wenn Offenheit für Neuerungen signalisiert wird, ge-<br />
schieht dies oft nicht aus partnerschaftlicher Überzeugung, sondern um des blossen<br />
Überlebens willen, da sie nicht von missionsstrategischen, sondern von finanziellen Über-<br />
legungen motiviert sind. Partnerschaft lässt sich heute bei den Unterstützern besser ver-<br />
kaufen als früher. Es gibt einige nennenswerte Ausnahmen, welche die missiologische<br />
60 Schlusserklärung § 7 des ersten Kongress für Weltevangelisation in Lausanne 1974: "...wir<br />
drängen auf...Zusammenarbeit, um die Sendung der Gemeinde, die strategische Planung, die gegenseitige<br />
Ermutigung, die gemeinsame Nutzung der Mittel und Erfahrungen voranzutreiben." Alle Welt soll<br />
sein Wort hören: Lausanner Kongress, 9. Dasselbe wird auch in Manila 1989 festgehalten: "We affirm<br />
that co-operation in evangelism is indispensable...if the task of world evangelisation is ever to be accomplished,<br />
we must engage in it together...It involves people of different temperaments, gifts, callings and<br />
cultures, national churches and mission agencies, all ages and both sexes working togeth er. We are determined<br />
to put behind us once and for all...the simplistic distinction between First World sending and<br />
Two-Thirds World receiving countries." Manila Manifesto, Schlusserklärun g des zweiten Kongresses<br />
für Weltevangelisation, (Manila 1989), 8-9.