MISSION DURCH MIGRATION

chung von Mystik zufrieden gibt. Sie ist zu einer wahren aktiven Bewegung geworden.
Ihre Anhänger versuchen in wachsendem Masse, das neureligiöse Gedankengut zu ver-
breiten und Einfluss auf die gesellschaftliche Wirklichkeit zu nehmen. 10
1.1.3 Die Schweizer Christen im postmodernen Umfeld
10 Lothar Gassmann, Die politische Transformation der New-Age-Bewegung, Hg. Peter Beyerhaus/Lutz
E. von Padberg (Asslar: Schulte+Gerth, 1988), 169.
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Angesichts dieser Entwicklung stellt Vögelin vom Vorstand der AEM Schweiz zu Recht
die Grundsatzfrage nach der Durchdringung unserer nachchristlichen Gesellschaft mit
einem glaubwürdig gelebten Christsein. 11 Die Christen in den Freikirchen hatten nie einen
leichten Stand. Diese wurden vom Durchschnittsschweizer meist mit Sekten gleichge-
stellt und daher mit der entsprechenden Skepsis beobachtet. Wenn überhaupt, orientierte
man sich an den drei offiziell anerkannten Denominationen, der reformierten, der katho-
lischen und der christkatholischen Kirche. Doch auch die Erwartungen an diese gesell-
schaftlichen Institutionen haben sich verflacht. 12
Werner zitiert den Spiegel, der vor einiger Zeit die zunehmende “Sehnsucht
nach dem Spirituellen” in unserer Gesellschaft erneut zum Thema gemacht hat. 13 Auch
andere Medien werden durch ihre Trendmeldungen aus dem Bereich der neureligiösen
Szene zu Trendverstärkern zuungunsten der etablierten Kirchen. “Religion boomt - die
Kirchen leeren sich” - auf diese vermeintlich einfache Formel wird das Bild häufig ge-
bracht, obgleich diese Kurzformel eine masslose Verzerrung darstellt, denn es bleibt
ebenso unklar, was dabei alles unter Religiosität verstanden wird als auch unberücksich-
tigt, dass es immer noch die christlichen Landes- und Freikirchen sind, die das kontinu-
11 Martin Vögelin, zitiert von Mar tin Sägesser, Sekretär der AEM Schweiz, in einer Email vom
24. Juli 2001 an eine Gruppe von Schweizer Missionsstrategen zum Thema Think Tank zur AEM Tagung
2002.
12 “It is undeniable that the church is no longer conceived by the vast majority as the cultural
space where certain critical things happen, even as its institutional shape communicates traditional notions.
Indeed postmodernity has drastically undermined a view of culture in which religions faith in general
and Ch ristian belief in particular provided the unifying bonds for a coherent worldview.” Jakes F.
Engel & William A. Dyrness, Changing the Mind of Missions: Where Have We Gone Wrong? (Downers
Grove: Inter Varsity Press, 2000), 111.
13 Werner, Kirche fürs Leben, 55.