MISSION DURCH MIGRATION
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Vision europäischer Christen für ihren eigenen Kontinent ist dringend notwendig. Wenn<br />
der lateinamerikanische Enthusiasmus sich z.B. mit den Zielen schweizer Christen ver-<br />
bünden könnte, würde wahrscheinlich eine ungeheure Kreativität und Kraft freigesetzt,<br />
das Evangelium in Einheit zu verbreiten. Zu diesem Zweck wird die Schaffung einer Ko-<br />
ordinationsstelle unumgänglich sein. Es sind ja nicht nur die Latinos, die Visionen für die<br />
Schweiz und auch Europa entwickeln. Vielleicht sollte die SEA versuchen, diese Kräfte<br />
kreativ zu bündeln und zu vereinen. Die grösste Herausforderung wird wohl sein, dabei<br />
den Reichtum der Diversifikation nicht zu verlieren. 41<br />
3.2.2 Hingabe mit Selbstdisziplin verbinden<br />
Die fast mystisch anmutende Bereitschaft zur Hingabe an eine Aufgabe hat schon man-<br />
chen Schweizer beeindruckt. Durch diese Hingabe wurde dann oft und fälschlicherweise<br />
den Latinos einen zu ausgeprägten Grad an Spiritualität zugesprochen. Hingabe ist je-<br />
doch nur Ausdruck der grösseren Begeisterungsfähigkeit der lateinamerikanischen Kul-<br />
tur. Dies scheint - wie in anderen Kulturen auch - Ausdruck eines eigenen Kulturcharak-<br />
ter zu sein.<br />
Im Bereich der Hingabe und der Art der Aufgabenbewältigung z.B. hat die la-<br />
teinamerikanische Kultur ausgeprägte sanguinische Tendenzen. Die Latinos sind grund-<br />
sätzlich schnell begeisterungsfähig und zeigen eine grosse Bereitschaft, Neues auszu-<br />
probieren. Sie haben aber meist wenig Ausdauer, um Begonnenes auch zu Ende zu füh-<br />
ren. Sobald der Preis der Hingabe zu gross wird, schwindet das Interesse und die Be-<br />
geisterung so schnell wieder, wie sie geweckt wurden. Selbstdisziplin ist einer der<br />
Schwächen des Sanguinikers und eben auch des Latinos. Die oft variierenden Program-<br />
Juli 2001 in Brasilien, von ar gentinischen Pastoren aufgenommen und über eigene Kanäle an eine Gebetskette<br />
in der Schweiz weitergeleitet, welche wiederum die schweizer Gemeinden darauf aufmerksam<br />
machte. Dies löste natürlich unter schweizer Christen eine grosse Unsicherh eit aus. Glücklicherweise ist<br />
an jenem Tag nichts dergleichen passiert. Die Frage blieb jedoch, warum Gott denn in Brasilien eine<br />
Weissagung über die Schweiz geben sollte? Für viele Lateinamerikaner in der Schweiz war die Antwort<br />
klar und mit dem Beispiel Jonas biblisch begründbar: sie seien eben geistlicher und empfänglicher als<br />
die Christen in der Schweiz.<br />
41 Ein Versuch startet die EA von Winterthur am 16./17.3.2002. Unter dem Thema “Unsere<br />
multikulturelle Stadt” will sie alle Gemeinden und Ausändergruppierungen vereinen, um gemeinsam<br />
Strategien zu entwickeln, die Ausländer in der Stadt zu erreichen.